28.10.2022
Quartalszahlen
Samsung muss deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen
Autor: dpa
Grand Warszawski/Shutterstock
Die sinkende Nachfrage für Speicherchips trübt die aktuelle Bilanz des südkoreanischen Elektronikkonzerns Samsung. Der Überschuss sei im Jahresvergleich um fast ein Viertel Prozent auf rund 6,6 Milliarden Euro gefallen.
Der Elektronikkonzern Samsung hat angesichts der zurückgehenden Nachfrage für Speicherchips im dritten Quartal auch unter dem Strich deutlich weniger verdient. Der Überschuss sei im Jahresvergleich um fast ein Viertel Prozent auf 9,4 Billionen Won (etwa 6,6 Milliarden Euro) gefallen, teilte der südkoreanische Konzern mit. Anfang des Monats hatte der Konzern bereits eingeräumt, dass der operative Gewinn um fast ein Drittel auf knapp elf Billionen Won eingebrochen sei. Besonders die Schwäche des PC-Markts und die ebenfalls nachlassende Nachfrage nach Mobilgeräten und Fernsehern wirkten sich auf das Chip-Geschäft aus. Samsung Electronics ist marktführend bei Smartphones, Speicherchips und TV-Geräten.
Der Umsatz kletterte den endgültigen Daten zufolge hingegen um knapp vier Prozent auf fast 77 Billionen Won. Das Unternehmen erwartet, dass der Umsatz für das ganze Jahr den bisherigen Höchststand von 2021 übertrifft. Die Halbleiter-Branche hatte angesichts einer drohenden Rezession bereits mit einer schwächeren Speicher-Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte gerechnet. Die hohe Inflation hatte die Konsumlaune eingetrübt, was auch die Chip-Produzenten belastet.
Das Ergebnis des Speicher-Geschäfts sei zurückgegangen, da die Nachfrage nach Konsumgütern schwach bleibe und die Anpassungen der Kunden beim Lagerbestand die Markterwartungen übertroffen habe, hieß in einer Mitteilung Samsungs. Der operative Gewinn allein der Halbleitersparte ging in den Monaten Juli bis September um fast 50 Prozent auf 5,12 Billionen Won zurück. Bei der Auftragsfertigung verzeichnete Samsung jedoch nach eigenen Angaben den höchsten Umsatz in einem Quartal.
Samsung erwartet Expansion des Smartphone-Markts
Asiatische Chip-Konzerne wie Samsung oder sein einheimischer Mitbewerber SK Hynix bekommen zudem den Gegenwind von den Bemühungen der US-Regierung zu spüren, die heimische Chip-Industrie etwa über Subventionen zu stärken und den Ausbau der Produktion von hoch entwickelten Halbleitern in China zu blockieren. Die geopolitischen Unsicherheiten werden sich laut Samsung vermutlich bis 2023 hinein auf die Speicher-Nachfrage auswirken. In der zweiten Jahreshälfte sei jedoch mit einer Erholung zu rechnen, da neue Rechenzentren und Computer wieder mehr Speicher benötigten.
Im Markt mit mobilen Geräten einschließlich Smartphones konstatierte Samsung im Vergleich zum zweiten Quartal trotz des Inflationsdrucks einen leichten Aufschwung. Dank solider Verkäufe seiner Flaggschiff-Modelle einschließlich faltbarer Geräte sei der operative Gewinn von 2,62 Billionen Won auf 3,24 Billionen Won gestiegen. Für 2023 erwartet Samsung eine weitere Expansion des Smartphone-Markts.
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