09.06.2023
Bundesnetzagentur
Das Beschwerdeaufkommen zur Post bleibt auf einem hohen Niveau
Autor: dpa
Sven Hoppe/dpa
Wer den Briefkasten aufschließt und ins Leere blickt, könnte sich ärgern - zumindest wenn er auf ein wichtiges Schreiben wartet. Im Herbst war der Ärger mancherorts besonders groß. Und heute?
Ob verspätete Briefe oder falsch abgelegte Pakete: Das Beschwerdeaufkommen zur Post bleibt auf einem hohen Niveau. Im Mai 2023 erreichten die Bundesnetzagentur circa 2500 kritische Eingaben, wie die Bonner Behörde auf dpa-Anfrage mitteilte. Das waren etwa 400 mehr als im April und fast doppelt so viele wie im Mai 2022; damals waren es 1400 gewesen.
Im Vergleich zum vergangenen Herbst hat sich die Lage allerdings etwas entspannt. Damals erreichte eine Beschwerdewelle bisher nicht gekannten Ausmaßes die Netzagentur, allein im Oktober wurden 9400 Beschwerden gezählt. Personalengpässe hatten für lokale Zustellprobleme bei dem Dienstleister geführt.
Die Beschwerden beziehen sich auf die ganze Branche, also auch Paket- und Briefkonkurrenten des Bonner Konzerns. Allerdings ist die Post mit großem Abstand Marktführer. Nach Angaben der Bundesnetzagentur zu einem früheren Zeitraum entfielen etwa 90 Prozent der Beschwerden auf den Gelben Riesen. Wie der Wert jetzt ist, ist nicht bekannt.
"Wenig aussagekräftig"
Ein Post-Sprecher nennt die Beschwerdezahlen der Bundesnetzagentur "wenig aussagekräftig". Aus seiner Sicht ist eine hohe Anzahl kritischer Wortmeldungen nicht eins zu eins gleichzusetzen mit Qualitätsproblemen, weil auch die mediale Berichterstattung eine Rolle spiele: Je mehr Artikel darüber geschrieben und gelesen werden, desto mehr Menschen erfahren überhaupt erst von der Beschwerdemöglichkeit bei der Netzagentur - vorher wussten sie es nicht und beschwerten sich daher auch nicht. Fakt ist zudem, dass die Beschwerdezahl im Verhältnis zu den Milliarden an Sendungen in Deutschland verschwindend gering ist.
Der Post-Sprecher ist zudem der Auffassung, dass sich manche Beschwerden zwar auf die Post beziehen, tatsächlich aber ein Wettbewerber verantwortlich sei. "Viele Kundinnen und Kunden schreiben diese Qualitätsmängel fälschlicherweise der Deutschen Post zu", sagt er und verweist dabei unter anderem auf Probleme bei einem kleinen Berliner Briefkonkurrenten. Dessen Defizite waren so auffällig, dass die Bundesnetzagentur die Firma vor einigen Monaten zur Abstellung der Mängel aufrief.
Destatis-Zahlen
Insolvenzanmeldungen steigen deutlich
Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Juli um 13,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen.
>>
"Velektronik"
Neue VDE-Fachgruppe treibt Förderung von Vertrauenswürdiger Elektronik voran
Mikroelektronik ist unverzichtbar für die moderne Welt, Sicherheit und Zuverlässigkeit elektronischer Systeme sind von entscheidender Bedeutung. Vor diesem Hintergrund hat die VDE-Fachgruppe "Vertrauenswürdige Elektronik" ihre Arbeit aufgenommen.
>>
Neues EU-Gesetz
Was Unternehmen über die NIS-2-Richtlinie wissen müssen
Die NIS-2-Richtlinie soll die Cyberresilienz von Unternehmen stärken. Sie betrifft nun auch KMU, die selbst feststellen müssen, ob sie den Anforderungen der NIS-2 entsprechen. TÜVIT bietet einen Betroffenheitscheck an, der bei dieser Einschätzung unterstützen soll.
>>
EU AI Act
Wie man dem KI-Gesetz entgeht
Künstliche Intelligenz bietet viele Vorteile, bringt aber auch Gefahren mit sich. Die EU hat nicht lange gezögert und mit dem AI Act eine neue Gesetzgebung eingeführt. Was bedeutet das für Unternehmen?
>>