07.04.2015
Cyber-Gefahren im Web
Angst vor Phishing und Infizierung am größten
Autor: Susanne Gillner
Shutterstock - Alexandra Gl
Das Wissen um Web-Gefahren wie Phishing, Hacking oder Spam ist bei Nutzern vorhanden. Allerdings sichern diese sich in Deutschland laut Studie dagegen nur selten ab. Ein Grund: Resignation.
Angst vor Phishing und Infizierung: Weltwirtschaftlich gesehen, verursachen Cyberattacken Milliardenschäden. Entsprechend groß ist auch die Furcht vor Schäden durch Internetnutzung: Fast 70 Prozent der über 1.000 Befragten bewegen sich daher besonders vorsichtig im Netz – laut einer YouGov-Studie.
In Bezug auf finanzielle Schäden haben Nutzer demnach die größte Angst vor Phishing (44 Prozent), wobei hier in der Regel persönliche Bankdaten abgefangen werden. Weitere Sorgen der Nutzer sind das Hacken eines Online-Shopping- (43 Prozent) oder Bank-Accounts (41 Prozent). Wenn es um das technische Risiko geht, fürchten mehr als 40 Prozent neben Spam auch eine unabsichtliche Infizierung durch eigene Aktivitäten im Internet, etwa beim Besuch einer Website, beim Download oder Öffnen von Mails.
Auch wenn die Angst da ist - die selbstständige Absicherung gegen solche Risiken ist derzeit in Deutschland laut YouGov noch gering: Nur jeder zweite Internetnutzer (55 Prozent) schützt sich beispielsweise durch Software- oder andere Sicherheits- und Privatsphäre-Lösungen. Die Mehrheit nutzt dabei Antivirenprogramme (91 Prozent) und Firewalls (78 Prozent). Nur etwa ein Drittel (29 Prozent) setzt auf Verschlüsselungsdienste für Mails oder Dateien. Sind Antivirenprogramme im Einsatz, steht Avira mit 41 Prozent an erster Stelle. Dann folgen Kaspersky (19 Prozent), Norton (16 Prozent), McAfee und Avast (jeweils 12 Prozent). Ad-Aware, Bitdefender, F-Secure oder Panda nutzen jeweils nur zwei Prozent.
Ein Grund für die niedrige technische Absicherung ist den Studienautoren nach die Gleichgültigkeit und die Resignation der Nutzer: Fast die Hälfte (46 Prozent) hält eine Absicherung gegen Gefahren im Internet für überflüssig, da Hacker immer eine Sicherheitslücke finden würden. "Generell unterschätzen vor allem ältere, weniger nutzungsintensive und weniger kompetente Internet-User das Gefahrenpotenzial. Hier können durch Aufklärungsarbeit die Risikowahrnehmung und die Absicherungsbereitschaft deutlich gesteigert werden", mahnt Oliver Gaedeke, Vorstand bei YouGov.
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