06.06.2016
Dienst eingestellt
PayPal bekommt keine Lizenz in der Türkei
Autor: dpa
Billion Photos / Shutterstock.com
Die Regierung unter Präsident Recep Tayyip Erdogan fordert ein weiteres Tech-Opfer. Nach Differenzen wegen eines neuen Gesetzes muss PayPal den Betrieb in der Türkei einstellen.
Tech-Unternehmen haben es nicht leicht in der Türkei. Das neueste "Opfer": PayPal. Nach Differenzen mit Behörden hat der Online-Payment-Dienst den Betrieb in der Türkei eingestellt. Die Bankenaufsicht des Landes hatte dem US-Unternehmen keine Lizenz ausgestellt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. PayPal habe es abgelehnt, ein neues Gesetz zu befolgen, wonach die IT-Systeme von Geldinstituten sich in der Türkei befinden müssten, hieß es demnach zur Begründung.
PayPal teilte auf seiner Website mit, türkische Kunden könnten ab Montag über den Dienst Geld weder versenden noch empfangen. Man habe keine andere Wahl gehabt, erklärte das Unternehmen dem Blog TechCrunch. Paypal nutze eine globale Zahlungsplattform und arbeite nicht in den einzelnen Ländern mit lokaler IT-Infrastruktur. Die Einstellung des Dienstes in der Türkei betreffe zehntausende Unternehmen und hunderttausende Kunden.
Erdogan blockt das Netz
In der Türkei sind unter Präsident Recep Tayyip Erdogan soziale Netzwerke und Online-Plattformen wie Twitter, Facebook und YouTube mehrfach zeitweise blockiert worden.
Paypal hat weltweit rund 180 Millionen Nutzer. Im vergangenen Sommer spaltete sich der Dienst vom langjährigen Mutterkonzern eBay ab.
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