08.09.2021
Gesetzliches Zahlungsmittel
El Salvador: Händler müssen Bitcoin als Zahlungsmittel anbieten
Autor: dpa
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Als erstes Land weltweit führt El Salvador die Digitalwährung Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel ein. Das Gesetz sieht vor, dass jeder Händler Bitcoin als Zahlungsmittel annehmen muss, der technisch dazu in der Lage ist.
Die Digitalwährung Bitcoin ist in El Salvador zum gesetzlichen Zahlungsmittel geworden. Mit Inkrafttreten eines entsprechenden Gesetzes ging der mittelamerikanische Staat als erstes Land der Welt diesen Schritt.
Das 90 Gesetz sieht vor, dass jeder Händler Bitcoin als Zahlungsmittel annehmen muss, der technisch dazu in der Lage ist. Auch Steuern können in der Kryptowährung bezahlt werden. Staatspräsident Nayib Bukele verkündete auf Twitter, das Land habe seine ersten 400 Bitcoin gekauft.
Auf den Tausch von Bitcoin soll in El Salvador, einem Land mit etwa sechs Millionen Einwohnern, keine Kapitalertragsteuer erhoben werden. Den Wechselkurs zum US-Dollar, der dort anstelle einer einheimischen Währung als offizielles Zahlungsmittel genutzt wird, soll der Markt frei entscheiden. Wer die digitale Geldbörse Chivo herunterlädt, bekommt nach Angaben von Bukele ein Startguthaben im Wert von 30 US-Dollar (25 Euro). Es soll auch 200 Chivo-Geldautomaten geben.
Dezentrales, energieintensives Computerverfahren
Bitcoin ist die bekannteste Digitalwährung. Sie wird nicht von einer Zentralbank kontrolliert, sondern durch ein dezentrales, energieintensives Computerverfahren geschaffen. Die Kryptowährung gilt als Spekulationsobjekt und ist heftigen Kursschwankungen unterworfen.
Seit 2001 wird in El Salvador der US-Dollar als Zahlungsmittel benutzt. Dadurch ist das Land von der Geldpolitik der US-Notenbank abhängig. Für das Wirtschaftswachstum der Nation sei es nötig, eine digitale Währung zuzulassen, deren Wert allein von marktwirtschaftlichen Kriterien abhänge, heißt es im Gesetzestext. Zudem haben demnach etwa 70 Prozent der Einwohner keinen Zugang zu traditionellen Finanzdienstleistungen. Viele sind auf Geldsendungen ihrer Angehörigen in den USA angewiesen.
Nach einer landesweiten Umfrage der Universidad Centroamericana mit knapp 1.300 Teilnehmern im August lehnen rund 70 Prozent der Salvadorianer das Bitcoin-Gesetz ab. Etwa so viele hatten demnach ungenaue Vorstellungen von Bitcoin: 4,8 Prozent der Befragten definierten sie korrekt als Kryptowährung.
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