04.04.2016
Datenschutz-Browser
Brave will Online-Werbung revolutionieren
Autor: Stefan Bordel
Brave
Die Macher von Brave - des Open-Source-Browsers mit Datenschutz-Fokus - haben nun ihr Micropayment-Modell vorgestellt, das gleichzeitig die Privatsphäre der Nutzer respektieren und die Vergütung der Publisher sichern soll.
Im Januar hatte Ex-Mozilla-CEO Brendan Eich sein neues Projekt Brave erstmals vorgestellt. Hinter Brave verbirgt sich ein plattformübergreifender Open-Source-Browser mit innovativen Adblocking-Ansätzen. Anstatt rigoros sämtliche Werbeelemente im Netz zu blockieren, erlaubt Brave auf Wunsch, aufdringliche Anzeigen mit Werbeformaten zu ersetzen, die kein Usertracking verwenden. Die Erlöse der Anzeigen sollen dann unter dem Nutzer, den Brave-Entwicklern und den Seiten-Publishern aufgeteilt werden. Wie der Ansatz im Detail umgesetzt werde, haben nun die Brave-Macher in einem Blog-Post erläutert.
Im Modus Ad-replacement sieht das Micropayment-Modell vor, den Nutzer, die Werbepartner und Brave selbst jeweils mit 15 Prozent der Erlöse zu vergüten, die restlichen 55 Prozent erhält der Publisher. Gezahlt wird via Bitcoin, weshalb auch ein Bitcoin-Wallet für die Auszahlung erforderlich sein wird. Wer wegen den Kleinstbeträgen kein Konto der Cryptowährung anlegen möchte, der kann die ersurften Beträge auch den Publishern seiner Lieblingswebseiten zugutekommen lassen oder für werbefreies Surfen sparen.
Denn im Ad-free-Modus können Nutzer auf Wunsch den Seitenbetreibern die Verluste durch geblockte Werbeelemente mit Bitcoins ersetzen. Dabei ermittelt Brave anonymisiert die meist genutzten Webseiten aller Nutzer und verteilt darauf die eingegangenen Mittel.
Daneben erlaubt Brave auch einen Mischbetrieb in dem Seiten-spezifisch Werbung erlaubt oder blockiert wird.
Interessanter Ansatz, Praxistauglichkeit fraglich
Brave liefert Nutzern durch seine Adblocker-Lösung eine spannende Möglichkeit, um Werbung im Netz an die eigenen Präferenzen anzupassen. Und dank des Micropayment-Modells sollen dabei auch die Publisher nicht leer ausgehen.
In der Praxis wird Brave allerdings erst einmal eine breitere Nutzer-Basis aufbauen müssen, um von Seitenbetreibern auch wahrgenommen zu werden. Doch der Browser-Markt ist hart umkämpft und wird von Microsoft, Google und Mozilla dominiert. Ob der ambitionierte Ansatz von Brave hingegen auch in der Nische lukrativ sein wird, ist eher fraglich.
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