28.08.2019
Erste Charge im Oktober
Telegram arbeitet weiter an eigener Digital-Währung
Autor: Alexandra Lindner
violetkaipa / shutterstock.com
Telegram will noch bis Ende Oktober eine Bitcoin-ähnliche Digitalwährung auf den Markt bringen. Zur Finanzierung des Vorhabens hatte das Unternehmen bereits 2018 rund 1,7 Milliarden US-Dollar an Investorengeldern eingesammelt.
Der Messenger-Dienst Telegram will bereits in den kommenden zwei Monaten eine eigene Kryptowährung ausgeben. Ebenfalls geplant ist eine digitale Wallet, die allen Nutzern der App automatisch zur Verfügung stehen soll. Das teilten nun drei Investoren der New York Times mit.
Erste Schritte, Gram - wie die neue Devise wohl heißen soll - an den Start zu bringen, machte das Unternehmen laut der Times bereits 2018. Seinerzeit sammelte Telegram rund 1,7 Milliarden US-Dollar für das Vorhaben von Investoren ein. Laut der Times befanden sich darunter auch große Risikokapitalunternehmen aus dem Silicon Valley.
Geplant ist laut Unternehmensangaben ein ähnliches System wie bei Bitcoin. Die Token sollen dabei über ein dezentrales Netzwerk gehandelt beziehungsweise verwaltet werden. Nicht bekannt ist hingegen, wie viele Münzen ausgegeben werden und welchen Wert diese zunächst haben sollen. Geplant ist aber wohl, Gram nicht an eine FIAT-Währung zu koppeln, um den Wert gegebenenfalls stabil zu halten.
Ausgabe bis spätestens Ende Oktober
Bis spätestens zum 31. Oktober 2019 scheint Gram wohl so weit entwickelt zu sein, dass die Währung der Öffentlichkeit präsentiert werden kann. Ein interessantes Vorhaben von Telegram. Mit einer eigenen Kryptodevise begibt sich der Messenger-Dienst in durchaus schwieriges Fahrwasser. Auch Facebook plant die Einführung eines eigenen Digital-Tokes (Libra) für den internationalen Zahlungsverkehr. Obwohl noch keine einzige Einheit Libar ausgegeben wurde, haben aber schon ersten Aufsichtsbehörden die Ermittlungen aufgenommen.
Telegram könnte nun ähnliches blühen. Behörden in den USA hatten laut der Times unlängst mitgeteilt, kleinere Projekte für Kryptowähungen zu stoppen und Untersuchungen aufgrund von Verstößen gegen das Wertpapiergesetz einzuleiten. Dazu gilt es allerdings zu bedenken, dass Telegram kein US-ansässiges Unternehmen ist. Vielmehr befindet sich der Hauptsitz augenscheinlich derzeit in Dubai, wechselt aber immer wieder in andere Länder. Der Begründer selbst bezeichnet sich und sein Unternehmen als digitale Nomaden. Das dürfte es für Regulierungsbehörden etwas knifflig machen, die Zuständigkeit eindeutig zu klären.
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