03.02.2017
IPO des Snapchat-Entwicklers
Snap reicht Antrag auf Börsenzulassung ein
Autor: Sonja Kroll, dpa
Ink Drop / Shutterstock.com
Mit dem formellen Einreichen der Formulare bei der SEC hat Snap jetzt den Weg an die Börse offiziell angetreten. Der öffentliche Antrag gibt Einblicke in die Finanzen des Unternehmens.
Von der Smartphone-App zum Börsenkonzern: Nachdem schon Ende letzten Jahres die Nachricht über einen informellen Antrag auf Börsenzulassung durchgesickert waren, macht Snap jetzt ernst: Das so genannte S-1-Formular wurde nun bei der SEC eingereicht der Weg an die Börse ist damit offiziell angetreten.
Interessant sind derweil die Einblicke in Snaps Finanzen und die Nutzungszahlen von Snapchat. So setzte das Unternehmen im Jahr 2016 404 Millionen US-Dollar um, verzeichnete aber auch ein Ertragsminus von 514,6 Millionen US-Dollar. Dabei hatte sich aber dank der verstärkten Bemühungen im Bereich Werbung der Umsatz allein im Jahr 2016 um 500 Prozent gesteigert.
Derzeit verfügt Snapchat nach eigenen Angaben über 150 Millionen täglich aktive User. Mit der IPO will Snap insgesamt drei Milliarden US-Dollar in seine Kassen spülen. Dabei könnte es sich aber auch um einen Platzhalter-Betrag handeln, der später noch verändert wird. Früheren Medienberichten zufolge peilte Snap einen Börsenwert von 25 Milliarden US-Dollar an. Wann genau das Debüt an der Wall Street stattfinden wird, steht noch nicht fest.
Die App Snapchat
Snapchat wurde vor allem bei jungen Nutzern populär mit Fotos, die nach dem Ansehen von alleine verschwinden. Das Geld soll bei Snapchat vor allem mit Werbung verdient werden. Inzwischen wird die App auch stärker zu einer Plattform für Medieninhalte ausgebaut. Und Snap brachte eine Kamera-Brille heraus, deren Vertrieb in diesem Jahr dem Börsenprospekt zufolge stark ausgebaut werden soll. Bisher wurde sie nur in kleinen Mengen vor allem aus wenigen Automaten mit wechselnden Standorten verkauft.
Snap-Mitgründer halten die meisten Anteile
Die Unterlagen offenbaren auch, dass die Mitgründer Evan Spiegel und Robert Murphy die beiden starken Figuren bei Snap sind: Sie halten jeweils knapp 22 Prozent der Anteile und 44,3 Prozent der Stimmrechte. Damit kann ohne sie keine Entscheidung getroffen werden. Lohnen dürfte sich der der Börsengang auch für die frühen Geldgeber Benchmark Capital Partners und Lightspeed Venture Partners, die jeweils 12,7 und 8,3 Prozent der Aktien halten.
Im Oktober 2016 hatte es zum ersten Mal geheißen, dass Snap den Börsengang plant. Berichte, dass das Unternehmen den Antrag auf Börsenzulassung konkret vorbereitet, waren vor wenigen Tagen durchgesickert.
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