09.02.2015
Sozial-Experiment
Hitchbot-Roboter reist durch Deutschland
Autor: Robert Schanze
Foto: hitchbot.me
Der kleine Roboter Hitchbot startet am 13. Februar im Rahmen eines Sozialexperiments seine Reise quer durch Deutschland. Die Forschungsfrage lautet: Kann ein Roboter den Menschen vertrauen?
Sieht aus wie eine Mülltonne mit Armen und Beinen, ist aber ein Roboter – genauer gesagt Hitchbot, der reisende Roboter. Nach einer 6000 Kilometer langen Kanada-Route trampt er nun vom 13. bis 22. Februar quer durch Deutschland.
Hitchbot wurde im Rahmen eines Sozialexperiments von Dr. Frauke Zeller (Ryerson-Universität in Toronto) und Dr. David Smith (McMaster-Universität in Hamilton) entwickelt. Eigentlich existieren Roboter, um Menschen zu helfen, wobei eine Vertrauensbasis geschaffen wird. Zeller reizte hingegen die Frage, ob ein Roboter auch den Menschen vertrauen kann.
Denn da Hitchbot sich nicht selbst fortbewegen kann – Beine und Arme bestehen aus Schwimmwürsten – ist er auf Menschen angewiesen, die ihn während seiner Weltreise mitnehmen. Sein erstes 6000 Kilometer langes Abenteuer startete er im Juli 2014 in Kanada. Nun will er auch hierzulande trampen. Laut Fahrplan startet die Reise in München über Neuschwanstein, Frankfurt, Köln, Ruhrgebiet, Berlin, Sylt, Görlitz und endet wieder in München.
Während der Fahrt soll es dabei keinesfalls langweilig zugehen, da sich Hitchbot durch die KI-Plattform Cleverscript mit anderen unterhält und etwa von früheren Reisen oder seinen Hobbies erzählt. Per GPS-Modul übermittelt er seine Position auf seine Webseite, Facebook, Instagram und Google+ und macht auch Fotos zu seiner Reise.
Hitchbot selbst ist etwa acht Kilo schwer. Sein "Herz" besteht aus einem modifizierten Android-Tablet und dem Einplatinen-Computer Arduino. Ein einfaches LED-Display übernimmt die Mimik. Damit ihm unterwegs nicht die Energie ausgeht, muss er regelmäßig über einen Zigarettenanzünder-Anschluss mit Strom versorgt werden.
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