19.04.2013
Microsoft
XP-Unsicherheit als Druckmittel
Autor: Michael Rupp
Microsoft nutzt das bevorstehende Support-Ende von Windows XP und trommelt gehörig für Windows 8. Merkwürdiger Slogan: XP sei „das unsicherste aller Microsoft-Betriebssysteme“.
Die offizielle Unterstützung für Windows XP und damit auch die Versorgung mit wichtigen Updates läuft am 8. April 2014 aus. Microsoft will Anwender damit zum Umstieg auf neuere Windows-Versionen – insbesondere Windows 8 – zwingen. Nun setzt Microsoft den kürzlich selbst veröffentlichten Sicherheitsbericht „Security Intelligence Report“ zusammen mit einer neuen Werbekampagne („Get2Modern“) dazu ein, XP-Nutzer möglichst rasch zum Umstieg zu drängen.
In einer Pressemitteilung schürt Microsoft Sicherheitsängste: Nach dem Security Intelligence Report ist „Windows XP ist nicht nur das unsicherste aller Microsoft-Betriebssysteme, seine Nutzung wird auch immer risikoreicher. Im Vergleich zur 64-Bit-Version von Windows 8 sind Windows-XP-Rechner mehr als 56-mal häufiger Opfer von Malware und schädlicher Software, Tendenz steigend. Die Infektionsanfälligkeit der unterschiedlichen Windows-Versionen basiert auf Daten von mehr als 600 Millionen Computern weltweit.“
Zur Untermauerung verweist Microsoft noch auf das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), das Microsoft zufolge einen Umstieg von Windows XP auf ein aktuelleres Betriebssystem empfiehlt. Allerdings schweigt sich Microsoft darüber aus, dass das BSI keineswegs einen sofortigen Umstieg für erforderlich hält, sondern rät, „spätestens bis zum Zeitpunkt des Endes der Herstellerunterstützung“ – also 2014 – „auf ein alternatives aktuelles Betriebssystem dieses oder eines anderen Herstellers zu wechseln.“
Fazit
Scheinbar ist Microsoft mit der Konvertierungsrate von XP-Nutzern hin zu Windows 8 nicht zufrieden, ansonsten ist eine solche Anti-XP-Kampagne kaum verständlich. An den Vorbehalten vieler XP-Nutzer gegenüber Windows 8 dürfte das allerdings kaum etwas ändern.
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