15.06.2013
US-Geheimdatenaffäre
Microsoft gibt Windows-Lücken preis
Autor: Michael Rupp
Foto: Microsoft
Hunderte von Firmen stellen verschiedenen US-Geheimdienstbehörden gigantische Mengen vertraulicher und persönlicher Nutzerdaten zur Verfügung. Nun gerät Microsoft unter einen schlimmen Verdacht.
Die in den vergangenen Tagen im Rahmen des Prism-Projekts bekanntgewordene Datenweitergabe von Unternehmen wie Google, Yahoo, Microsoft, Dropbox, Facebook und vielen anderen Firmen an US-Geheimdienst- und Ermittlungsbehörden dürfte nur die Spitze des Eisbergs sein. Jetzt gerät Microsoft in den USA Berichten zufolge unter einen Verdacht, der schwer wiegt: Das Unternehmen soll Informationen über noch unbekannte Sicherheitslücken in Microsoft-Produkten wie Windows, Server-Software und Office an US-Behörden weitergegeben haben. Bewahrheitet sich der Verdacht, könnten diese Informationen von amerikanischen und kooperierenden Sicherheitsdiensten für Hack- und Spionageangriffe genutzt worden sein.
Mit Angaben über Schwachstellen auf Windows-PCs, Windows-Datenserver-System und Kommunikations-Servern mit Exchange wäre ein unbemerkter Zugriff auf Fremd-PCs möglich, ebenso das heimliche Mitlesen, Kopieren, Verändern oder Sabotieren von Daten und technischen Anlagen, die über Microsoft-Software gesteuert werden.
Staatliche Trojaner könnten solche Sicherheitslücken in der Vergangenheit gezielt ausgenutzt haben, um in den Augen der USA verdächtige Personen, Institutionen, Firmen und Staaten auszuschnüffeln oder digital zu sabotieren.
Fazit
Die Preisgabe geheimer Hackmöglichkeiten durch Microsoft wäre ein immenser Vertrauensbruch in das Unternehmen.
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