18.07.2014
Nach Nokia-Übernahme
1. Teil: „Microsoft streicht 18.000 Stellen“
Microsoft streicht 18.000 Stellen
Autor: Tanja Gabler
Foto: Microsoft.com
Microsoft verringert die Belegschaft. Im kommenden Jahr will der IT-Konzern 18.000 Stellen kürzen, davon 12.500 beim Handyhersteller Nokia. Bei Smartphones liegt der Fokus künftig auf Windows Phone.
Wenn bei Übernahmen auch von "Synergien" gesprochen wird, ist das nie ein gutes Omen für die Mitarbeiter. Microsoft hatte Nokia im September 2013 gekauft - und heute gab CEO Satya Nadella bekannt, was das für den Konzern bedeutet: 18.000 der insgesamt 127.000 Arbeitsplätze werden abgebaut, mit 12.500 entfällt der Löwenanteil auf die Handysparte. Dort muss jeder zweite gehen - vom Fabrikarbeiter bis zum Manager.
Unternehmensorganisation flacher gestalten
Die Stellenstreichungen seien "schwierig, aber notwendig", um den Konzern strategisch neu auszurichten, schreibt Nadella in einer heute versendeten Mail an alle Mitarbeiter und kündigte die Zahlung von Abfindungen an. "Ich verspreche, dass wir diesen Ablauf so umsichtig und transparent wie möglich gestalten."
Grund für die Reduzierung ist in erster Linie die Integration von Nokia, durch die nun Abteilungen und Kompetenzen doppelt vorhanden sind. Doch auch die vielen Managementebenen bei Microsoft hat Nadella im Visier: Der im Februar 2014 als Nachfolger für Steve Ballmer eingesetzte CEO will die Unternehmensorganisation flacher gestalten und erhofft sich davon mehr Effizienz sowie größeres Vertrauen zwischen den Abteilungen.
2. Teil: „Das Aus für Android-Smartphones von Nokia“
Das Aus für Android-Smartphones von Nokia
Nokias Handysparte fokussiert sich künftig auf den Markt für Windows Phone. "Unsere Strategie für die Geräte muss zu Microsofts Strategie passen und sich in einem bestimmten finanziellen Rahmen befinden", schreibt der ehemalige Nokia-Chef Stephen Elop, der nun bei Microsoft für die Geräte zuständig ist, in einem offenen Brief an die Mitarbeiter.
Die Kosten für den Stellenabbau bezifferte das Unternehmen auf 1,1 bis 1,6 Milliarden US-Dollar vor Steuern, verteilt über die nächsten vier Quartale.
Microsoft hat im ersten Quartal 2014 einen Umsatz von 20,40 Milliarden US-Dollar eingefahren, ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahresquartal (20,49 Milliarden US-Dollar). Der Gewinn sank um sieben Prozent auf 5,66 Milliarden US-Dollar. Zu schaffen macht dem Konzern vor allem der Rückgang der PC-Verkäufe.
Die Ankündigung des massiven Stellenabbaus kommt zwei Tage nach der Worldwide Partner Conference (WPC) in Washington. Zum Motto der diesjährigen Veranstaltung hatte Nadella " Mobile First, Cloud First" ausgerufen.
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