06.07.2022
Privatsphäre
Microsoft schränkt Gesichtserkennungsprojekte ein
Autor: Jens Stark
Gerd Altmann/Pixabay
Microsoft schickt KI-gestützte Gesichtserkennungstechniken "in Rente", bei denen auch Emotionen festgestellt oder Rückschlüsse auf Alter, Geschlecht und Haarfarbe gemacht werden können. Grund sind Bedenken in Sachen Schutz der Persönlichkeit und Privatsphäre.
Projekte mit KI-gestützter Gesichtserkennung sind umstritten. So ist die Technik in den letzten Jahren zunehmend in die Kritik geraten, weil sie die Privatsphäre verletzt, Massenüberwachung zulässt und Diskriminierung etwa aufgrund der Hautfarbe ermöglicht.
Mehrere große IT-Anbieter haben deshalb schon gehandelt. So hat beispielsweise IBM bereits Ende 2020 die Entwicklung von Gesichtserkennungsprodukten eingestellt, wie das Unternehmen damals in einem Brief an das US-Parlament ankündigte.
Nun hat auch Microsoft seine Entwicklung in Sachen KI-gestützter Gesichtserkennung stark eingeschränkt. So hat das Unternehmen in einem Blog-Beitrag bekannt gegeben, dass es jene Gesichtserkennungstechniken "in Rente schicken" werde, bei denen auf Emotionen sowie auf Merkmale wie Alter, Geschlecht und Haare geschlossen werden könne. Die dahinterliegende KI werfe Fragen zum Datenschutz auf, sagte Microsoft. Zudem habe die Technik das Potenzial für Diskriminierung und anderen Missbrauch geschaffen.
Gemäß den Angaben von Microsoft können neue Benutzer des zugehörigen Programmier-Rahmenwerks nicht mehr auf entsprechende Erkennungsfunktionen zugreifen, die unter der Bezeichnung Face API segeln. Dagegen ließen sich diese für bestehende Kunden noch bis zum 30. Juni 2023 nutzen, schreibt das Unternehmen.
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