04.12.2015
Millionen Opfer
Forscher spüren riesiges Bot-Netz Ponmocup auf
Autor: Andreas Fischer
Shutterstock/kentoh
Mehr 500.000 PCs stehen derzeit unter der Kontrolle von Ponmocup. Zwischenzeitig waren es sogar schon mehr als 2,4 Millionen Computer, die mit der Malware infiziert waren und aus der Ferne gesteuert wurden.
Seit bald zehn Jahren existiert nach Angaben von Mitarbeitern von Fox IT ein weitgehend unbekanntes Bot-Netz. Teilweise kontrollierten die Hintermänner des Ponmocup genannten illegalen Rechnerverbunds mehr als 2,4 Millionen PCs gleichzeitig. Derzeit steuern die Kriminellen laut Fox IT immer noch etwas mehr als eine halbe Million Computer weltweit. Über die Jahre sollen mehr als 15 Millionen PCs zumindest zeitweise unter der Kontrolle von Ponmocup gestanden haben.
So wurden in der Malware Funktionen und Module gefunden, die dazu dienen, Klicks auf Werbe-Banner zu erzeugen, die Nutzung von Finanz-Webseiten auszuspionieren und um Bitcoins zu stehlen. Insgesamt konnten etwa 25 Plug-ins sowie mehr als 4.000 unterschiedliche Varianten des Schädlings entdeckt werden. Dies deute darauf hin, dass Ponmocup laufend weiter entwickelt wird. Die Erzeuger verfügen nach Ansicht von van Dantzig über ausgezeichnete Windows-Kenntnisse. Ohne wäre ein so langer Erfolg nicht möglich.
Darüber hinaus klaut Ponmocup Zugangsdaten zu FTP-Servern und zu Facebook. Diese dienen nach Aussage von van Dantzig vor allem dazu, die weitere Verbreitung des Schädlings zu fördern. So seien seit 2009 mehr als 5.000 Webseiten dazu missbraucht worden, die Malware zu streuen. Laut Fox IT dürften die Ganoven mit Ponmocup in den vergangenen neun Jahren mehrere Millionen Dollar verdient haben.
Weitere Details zu Ponmocup finden sich in einem PDF-Dokument, dass Fox IT auf der Botconf-Veranstaltung veröffentlicht hat. Diese findet derzeit in Paris statt und beschäftigt sich mit dem Kampf gegen Bot-Netze.
Cyberbedrohungen überall
IT-Sicherheit unter der Lupe
Cybersecurity ist essentiell in der IT-Planung, doch Prioritätenkonflikte und die Vielfalt der Aufgaben limitieren oft die Umsetzung. Das größte Sicherheitsrisiko bleibt der Mensch.
>>
WebGPU
Sicherheitslücke in Browser-Schnittstelle erlaubt Rechnerzugriff via Grafikkarte
Forschende der TU Graz waren über die Browser-Schnittstelle WebGPU mit drei verschiedenen Seitenkanal-Angriffen auf Grafikkarten erfolgreich. Die Angriffe gingen schnell genug, um bei normalem Surfverhalten zu gelingen.
>>
World Cybercrime Index
Cybercrime konzentriert sich auf sechs Länder
China, Russland, Ukraine, USA, Rumänien und Nigeria sind laut World Cybercrime Index führend. Sie gehören zu den Top 10 in jeder der fünf untersuchten Kategorien.
>>
Termine
SecDays - Securepoint geht auf Tour
Der Sicherheitsspezialist Securepoint erwartet auf seiner Roadshow rund 1.000 Systemhäuser und Fachhändler. Unter dem Motto „Horizon“ erfahren diese Neues über die Channel- und Produktstrategie des Herstellers.
>>