23.05.2019
Beliebte Distribution wird eingestellt
Frühes Ende für Antergos-Linux
Autor: Andreas Fischer
Stanislaw Mikulski / shutterstock.com
Die Linux-Distribution Antergos wird nicht mehr weiterentwickelt. Forum und Wiki sollen möglicherweise schon in drei Monaten abgeschaltet werden.
Die Entwickler von Antergos-Linux, einer auf Arch-Linux basierenden Distribution, haben in einem Blog-Post die Einstellung ihres Systems bekannt gegeben. Zwischenzeitig soll Antergos zu den fünf beliebtesten Linux-Distributionen weltweit gehört haben. Da sie aber mittlerweile als „eingestellt“ eingestuft wird, führt die Webseite Distrowatch Antergos nicht mehr in ihrem Ranking.
Ende nach sieben Jahren
Antergos wurde vor etwa sieben Jahren von mehreren galizischen und spanischen Entwicklern unter dem Namen Cinnarch ins Leben gerufen. Sie wollten damit eine leichter zugängliche Alternative zum als kompliziert geltenden Arch-Linux schaffen, das sich an erfahrene Nutzer richtet und das über keine grafischen Installations- und Konfigurationshilfen verfügt.
Nach Angaben des Teams um Alexandre Filgueira wurde Antergos seit 2014 fast eine Million Mal heruntergeladen. Als Grund für die Einstellung nennen die Entwickler einen Mangel an Zeit. Man könne sich nicht mehr ausreichend um das Projekt kümmern. Um die Community nicht zu enttäuschen, habe man sich deswegen für ein Ende der eigenen Linux-Variante entschieden.
Alle bisherigen Angebote bleiben aber bis auf Weiteres verfügbar, so dass andere Entwickler noch davon profitieren können. Bestehende Antergos-Nutzer können Updates direkt von Arch beziehen. Antergos selbst werde aber nicht mehr aktualisiert. Demnächst wolle man noch ein Update veröffentlichen, mit dem das Antergos-Repository und Distributions-spezifische Pakete entfernt werden sollen. Anschließend sollen sich Aktualisierungen direkt aus dem Arch User Repository (AUR) beziehen lassen.
Das Antergos-Forum sowie das -Wiki werden zunächst noch nicht abgeschaltet. Zu einem späteren Zeitpunkt sei dies aber geplant, wenn klar sei, dass die „Nutzer zu anderen Projekten abgewandert“ seien. Man rechne derzeit damit, dass dies nicht länger als drei Monate dauern werde.
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