29.01.2024
Künstliche Intelligenz
KI-Chats verändern Haltung zum Klimawandel
Autor: Patrick Hediger
Alexandra Koch/Pixabay
Forscher lassen Versuchspersonen per GPT-3 über Themen wie die Erderwärmung oder die "Black Lives Matter"-Bewegung diskutieren und werten die Rezeption der Teilnehmer aus.
Personen, die dem vom Menschen gemachten Klimawandel oder der "Black Lives Matter"-Bewegung (BLM) skeptisch gegenüberstehen, zeigen sich im Gespräch mit dem KI-Chatbot GPT-3 von dieser Erfahrung enttäuscht. Im Experiment von Forschern der University of Wisconsin-Madison verließen sie diese Unterhaltung zwar, zeigten sich jedoch solidarischer mit dem wissenschaftlichen Konsens zum Klimawandel oder BLM. Details sind in "Scientific Reports" nachzulesen.
"Large Laguage"-Modell
Die Forscher haben untersucht, wie Chatbots mit Interaktionen von Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen umgehen. Menschen befinden sich heute zunehmend im Austausch mit Computerprogrammen, sogenannten "Large Laguage"-Modellen, die darauf ausgerichtet sind, die Art und Weise der menschlichen Kommunikation nachzuahmen.
Das Team wollte herausfinden, wie GPT-3, ein komplexes Large-Laguage-Modell, bei komplexen Diskussionen bei einer kulturell diversen Gruppe von Usern abschneidet. Ende 2021 und Anfang 2022 rekrutierten die Forscher mehr als 3.000 Personen.
Sie sollten sich via GPT-3 live über den Klimawandel und BLM austauschen. Laut Forscherin Kaiping Chen sollte ein gutes Large-Laguage-Modell wie Menschen in der Lage sein, das Verstehen des jeweilig anderen Standpunkts zu verbessern. Die Vorgabe für die Teilnehmer lautete bei den Tests lediglich, dass sie sich mit GPT-3 über den Klimawandel und Black Lives Matter unterhalten sollten. Im Durchschnitt dauerten diese Gespräche in etwa acht Runden.
KI-Chat verändert Denken
Die meisten Teilnehmer verließen ihren Chat mit einem ähnlichen Ausmaß an Nutzerzufriedenheit. Es gab bei Geschlecht und Ethnizität laut Chen keine großen Unterschiede. Große Verschiedenheiten zeigten sich dann jedoch bei Meinungen zu den strittigen Punkten und bei unterschiedlichen Bildungsniveaus. Jene rund 25 Prozent, die dem wissenschaftlichen Konsens zum Klimawandel und BLM am wenigsten zustimmten, waren mit dem Austausch mit GPT-3 deutlich weniger zufrieden.
Daher vergaben sie auf einer Skala mit fünf Punkten dem Bot auch einen halben oder mehr Punkte weniger. Trotzdem veränderte sich das Denken in Bezug auf die heißen Themen. Hunderte Teilnehmer, die mit einem vom Menschen verursachten Klimawandel am wenigsten anfangen konnten, bewegten sich zumindest um sechs Prozent näher in Richtung des Endes der Skala, an dem sich die Unterstützer dieses Konzepts befanden. GPT-3 verfügte bei beiden Themen zudem auch über unterschiedliche Antwortmöglichkeiten.
Web Scraping mit KI
Scrapegraph-ai - per Prompt ausgewählte Inhalte einer Website laden
Mittels Web Scraping lassen sich Daten von Websites laden. Das Problem dabei: Die Daten sind in einem Berg von HTML vergraben. Eine Python-Bibliothek hilft die Spreu vom Weizen zu trennen - mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz.
>>
Motor der Digitalisierung
Virtuelle Doppelgänger
Digitale Zwillinge optimieren Prozesse, minimieren Ausfallzeiten und reduzieren Kosten. Es ist aber nicht trivial, sie in der Praxis aufzubauen.
>>
Schule
Handy-Verbot im Klassenzimmer bringt nichts
Gibt es grundlegende Probleme in der Klasse, bestehen sie laut Wissenschaftlern der Brock University auch bei einem Smartphone-Verbot im Klassenzimmer weiterhin fort.
>>
Forschung
Empfindlicher Drogensensor mit Nanotechnik
Forscher haben einen hochempfindlichen Drogensensor auf Basis von Nanotechnik entwickelt. Das mobil einsetzbare Gadget der University of Pittsburgh findet selbst winzige Spuren von Fentanyl.
>>