29.03.2023
Studie
1. Teil: „EU-Regeln bremsen Anwendung von Künstlicher Intelligenz aus“
EU-Regeln bremsen Anwendung von Künstlicher Intelligenz aus
Autor: dpa
sdecoret/Shutterstock
Die neuen EU-Regeln für den Einsatz Künstlicher Intelligenz stellen viele Unternehmen vor große Probleme, da viele Anwendungen demnach in den sogenannten Hochrisiko-Bereich fallen.
Die derzeit diskutierte EU-Verordnung für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) stellt viele Unternehmen vor große Hürden. Laut einer Untersuchung der Plattform "appliedAI" würden entsprechend der neuen Regeln mehr als die Hälfte der KI-Anwendungen in den sogenannten Hochrisiko-Bereich fallen, was eine weitere Nutzung nicht ohne einen erheblichen finanziellen und personellen Mehraufwand möglich machen würde.
Konkret kommt die Datenbankrecherche zu dem Ergebnis, dass 18 Prozent der 106 untersuchten KI-Systeme der Hochrisiko-Klasse und 42 Prozent der Klasse mit geringem Risiko zuzuordnen wären. Bei etwa 40 Prozent der untersuchten Anwendungen sei eine Klassifizierung derzeit nicht zweifelsfrei möglich, hieß es weiter. Dies bedeute, möglicherweise könnten für knapp 60 Prozent aller Anwendungen hohe Anforderungen und Zertifizierungspflichten anfallen.
Anfang Dezember hatten die EU-Staaten erstmals umfassende Regeln für den Einsatz Künstlicher Intelligenz festgelegt. Der Beschluss solle sicherstellen, dass KI-Systeme sicher seien und Grundrechte einhielten, teilte der Rat der EU-Staaten damals mit. Bevor die neuen Regeln tatsächlich gelten, müssen sich die EU-Staaten noch mit dem Europaparlament auf eine Linie verständigen.
Das Gesetz setzt auf globale Standards. Je höher die potenziellen Gefahren einer Anwendung sind, desto höher sollen die Anforderungen sein. Für Regelverstöße sind hohe Strafen vorgesehen.
2. Teil: „Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach (CSU): "KI-Verordnung zu risikofixiert"“
Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach (CSU): "KI-Verordnung zu risikofixiert"
"Die Studie zeigt: Der Entwurf der KI-Verordnung der EU ist zu risikofixiert und an zu vielen Stellen noch unklar. Ein solches Regelwerk funktioniert in der Praxis nicht und bringt unnötige Hürden für die Wirtschaft", sagte Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach (CSU). Für die Untersuchung wurden in einer Datenbank registrierte KI-Anwendungen von Unternehmen in Deutschland entsprechend der EU-Regeln bewertet.
appliedAI-Geschäftsführer Andreas Liebl warb für eine Überarbeitung der Regeln zur Risikoklassifizierung: "Während wir definitiv eine gute Regelung für den Einsatz riskanter KI-Systeme brauchen, dürfen wir nicht die Vorteile dieser Systeme vergessen und uns einseitig auf das Risiko fokussieren." Hinzu komme, dass jede Art von Unsicherheit in Kombination mit hohen Strafen dazu führe, dass Unternehmen übervorsichtig entscheiden werden und womöglich viel zu viele Anwendungen ausschließen.
Künstliche Intelligenz bezeichnet meist Anwendungen auf Basis maschinellen Lernens, bei denen eine Software große Datenmengen nach Übereinstimmungen durchforstet und daraus Schlussfolgerungen zieht. Sie werden schon jetzt in vielen Bereichen eingesetzt. Zum Beispiel können solche Programme Aufnahmen von Computer-Tomografen schneller und mit einer höheren Genauigkeit als Menschen auswerten. Auch selbstfahrende Autos versuchen so, das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer vorherzusagen. Und Chatbots oder automatische Playlisten von Streamingdiensten arbeiten ebenfalls mit KI.
Letzte Hürde genommen
USB-C kommt als einheitlicher Ladestandard
Nach dem Bundestag hat auch der Bundesrat einer EU-Richtlinie zugestimmt, die USB-C als einheitlichen Anschluss zum Laden von Elektrogeräten festlegt.
>>
Bad News
Game macht Fake News spielerisch erkennbar
Wissenschaftler der Universität Uppsala haben ihr Online-Spiel "Bad News" erfolgreich an 516 Schülern getestet. Es soll helfen, manipulative Techniken in Social-Media-Posts zu erkennen.
>>
Innenstädte in Gefahr
Handelsverband warnt vor den Folgen von Ladenschließungen
Angesichts der besorgniserregenden Entwicklung im stationären Einzelhandel betont der Deutsche Handelsverband (HDE) die Gefahr, dass ganze Innenstädte zu „Geisterstädten“ werden könnten und appelliert an die Politik.
>>
Salzbatterie
Neuer Super-Akku lädt in wenigen Sekunden
Eine neue Batterie des Korea Advanced Institute of Science and Technology (KAIST) lädt binnen Sekunden. Als Basismaterial kommt das auf der Erde in großen Mengen vorkommende Natrium zum Einsatz.
>>