02.12.2016
Fünf Monate nach Insolvenzantrag
Unister schreibt teilweise wieder schwarze Zahlen
Autor: dpa
Fotolia.com/Eisenhans
Es war die E-Commerce-Tragödie des Jahres: Der tragische Abstieg von Unister, der Insolvenzantrag und der Verlust des Firmenchefs. Doch nun scheint die neue Strategie zu fruchten, denn das Unternehmen soll in Teilen wieder schwarze Zahlen schreiben.
Knapp fünf Monate nach dem Insolvenzantrag der Unister-Gruppe schreiben wichtige Teilbereiche des Unternehmens wieder schwarze Zahlen. Das Geschäftsfeld Touristik mit dem Internetportal "ab-in-den-urlaub.de" und das Geschäftsfeld Flüge arbeiteten profitabel, teilte Insolvenzverwalter Lucas Flöther am Donnerstag in Leipzig mit. "Weiteres Wachstum versprechen wir uns von der verstärkten Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen."
Das Amtsgericht Leipzig habe mittlerweile das Insolvenzverfahren über die Betriebsgesellschaft von "ab-in-den-urlaub.de" eröffnet, hieß es in der Mitteilung.
Flöther betonte aber, alle knapp 170 Mitarbeiter würden weiter beschäftigt und aus den laufenden Einnahmen bezahlt. Auch die Internetportale "Viva" und "flug.de" böten trotz des Insolvenzverfahrens ihre Dienste "im vollen Umfang weiter an".
Eine Reihe von Interessenten
Es gebe eine Reihe von Interessenten für das Unister-Konzerngeschäft, hieß es. Auch der Verkauf einzelner Bereiche werde weiter geprüft. Ziel sei "ein Verkauf zu den bestmöglichen Konditionen", sagte Flöther.
Die erste Unister-Tochter ist schon verkauft: Der Reiseveranstalter Fit Reisen übernimmt den Geschäftsbetrieb beim Kurzreise-Onlineportal kurz-mal-weg.de, wie Flöther mitteilte. Über den Kaufpreis wurde den Angaben zufolge Stillschweigen vereinbart.
Der Unister-Konzern betreibt mehr als 40 Internetportale. Nach dem Tod von Firmenchef Thomas Wagner hatte das Unternehmen Insolvenz angemeldet. Der 38-Jährige war Ende August bei einem Flugzeugabsturz in Slowenien ums Leben gekommen.
Anfang nächsten Jahres soll indes der Unister-Prozess gegen die Ex-Manager beginnen. Der Vorwurf: Steuerhinterziehung und Betrug am Kunden.
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