02.08.2013
TV- und Online-Nutzung
Das Internet als Second Screen
Autor: Michael Rupp
Foto: BVDW
Jeder zweite Deutsche schaut fern und surft dabei parallel im Internet. Gut ein Viertel der Online-Aktivitäten haben dabei einen direkten Bezug zum TV-Inhalt.
Ein spannendes Bundesligaspiel sehen und dabei über die eigene Lieblingsmannschaft chatten oder nebenher den Ergebnisticker der anderen Partien am Rechner im Auge behalten: Fast jeder zweite Deutsche ist manchmal online, während er TV guckt. Das hat eine Studie des BVWD herausgefunden.
77 Prozent der befragten TV-Nutzer in Deutschland sind typischerweise abends parallel online. Dabei gibt jeder Vierte unter den Parallelnutzern an, dass die Online-Aktivität mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Bezug zu dem TV-Programm hat, das er gerade ansieht (Second-Screen-Nutzung). Der europäische Durchschnitt liegt in diesem Bereich mit 33 Prozent jedoch höher.
Deutsche Nutzer suchen besonders bei Entertainment-Sendungen (67 Prozent), Nachrichten (57 Prozent) und Dokumentationen (51 Prozent) parallel im Web nach verwandten Inhalten. Das Dokumentationsgenre spornt besonders die Deutschen zum gleichzeitigen Surfen an: Im EU-Vergleich ist nur jeder Dritte (35 Prozent) bei solchen Sendungen im Internet unterwegs.
2010 surfte noch nicht mal ein Viertel der Deutschen (20 Prozent) parallel zum Fernsehen, was eine Zunahme in den letzten zwei Jahren um 250 Prozent bedeutet.
Die parallele Nutzung von TV und Internet ist in der jüngeren Zielgruppe der 16- bis 24-Jährigen mit 78 Prozent am ausgeprägtesten.
Fazit
Die parallele Nutzungsintensität von TV- und Online belegt einen Wandel im Medienumgang. Der BVWD rät Unternehmen, sie sollten „bei der Planung Ihrer Kommunikationsstrategie die Potenziale von Multiscreen mit berücksichtigen.“ Im Klartext heißt das für den TV-Konsumenten: Mehr TV-Sendungen mit Anbindung ans Web oder soziale Netze. Die Studie schweigt sich übrigens über den immer geringeren Fernsehkonsum junger Leute aus.
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