06.09.2017
OTA-Updates für Fahrzeuge
Bosch verspricht drahtlose Updates als Standard
Autor: Stefan Bordel
Bosch
Noch sind drahtlose Software-Updates im Automobil-Bereich die Ausnahme. Laut Bosch werden die sogenannten OTA-Updates aber bald schon zum Standard. Und das verspricht viele Vorteile.
Was bei Smartphones und Tablets bereits gang und gäbe ist, soll sich nun auch im Automobil-Bereich etablieren: Der Zulieferer Bosch verspricht, dass sich die Verteilung von Software-Aktualisierungen per OTA-Update (Over the Air) als Standard etablieren wird und liefert hierzu einen Ausblick auf die Technologie.
Durch diese fallen etwa teure und zeitaufwändige Werkstattbesuche weg. Bislang nutzen lediglich vereinzelt Hersteller OTA-Updates, um ihre Fahrzeuge mit Aktualisierungen zu versorgen. Mehr und mehr Sensoren und Funktionen machen das Auto bereits heute zum Connected Car. So finden sich in Fahrzeugen aktuell etwa 100 Steuergeräte und selbst in Kleinwagen sind zwischen 30 und 50 Module verbaut. Diese Geräte gilt es mit aktueller Software zu versorgen, um neue Funktionen zu implementieren, bestehende Features zu verbessern oder Sicherheitslücken zu schließen. Beispielsweise lasse sich ein Spurhalteassistent oder eine Parkfunktion bei vorhandener Hardware auch durchaus im Nachhinein per OTA-Update verteilen.
Von der vereinfachten Wartung profitieren auch die Hersteller selbst, da sich Rückrufaktionen über OTA-Updates verhindern lassen. Software-Probleme sollen in den USA im Jahr 2015 ganze 15 Prozent aller Rückrufe ausgemacht haben. Verärgerte Kunden und ein enormer Aufwand für Werkstattbesuche sind die Folge.
So funktionieren OTA-Updates im Auto
Initialisiert werden die Updates aus der Cloud entweder über eine Smartphone-App oder über das Infotainment-System im Auto selbst. Anschließend lädt das System die benötigten Daten im Hintergrund herunter und spielt die Software auf, sobald sich das Fahrzeug in einem sicheren Zustand (Parken) befindet.
Damit die Updates möglichst sicher übertragen werden, kommt für die Daten eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zum Einsatz. An den Schnittstellen zwischen Auto und Cloud verhindern zudem Protokolle und Filter, die wie eine Firewall funktionieren, etwaige Manipulationsversuche. Für eine schnelle Übertragung sollen zudem Delta- und Kompressionsmechanismen eingesetzt werden, um die anfallenden Kapazitäten zu verringern.
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