13.06.2021
Marktreport
Boom bei Business-Headsets: Profitieren von Corona
Autor: Christopher Bertele
Kinga/Shutterstock
Der durch Corona ausgelöste Homeoffice-Boom beschert den Herstellern von Profi-Headsets klingelnde Kassen, und auch die Vertriebspartner können profitieren.
Die Corona-Pandemie hat die gesamte Telekommunikationsbranche vor massive Herausforderungen gestellt. Diese sind zum einen negativer Art, wie die immer noch anhaltenden Schließungen der Ladenlokale. Es gibt aber auch positive Veränderungen, wie die extreme Beschleunigung der Digitalisierung in Unternehmen – von der neben dem Handel auch die Anbieter entsprechender Lösungen und Produkte profitieren.
So hatten die Hersteller von Office-Headsets wie Epos, Jabra, Poly, Logitech oder Snom bereits im vergangenen Jahr das Luxusproblem, die immense Nachfrage nicht immer befriedigen zu können. Und der Trend zu neuen Arbeitsformen wie Homeoffice und Mobile Working hält unverändert an. Allein Microsoft konnte die Zahl der aktiven Nutzer seiner Lösung Teams enorm in die Höhe schrauben. Egal ob Teams, klassisches Festnetz, Softphone oder Smartphone – die Mitarbeiter im Homeoffice erledigen die meiste Kommunikation per Sprache und benötigen hierzu die passende Hardware. Homeoffice wird zur neuen Normalität
Wer billig kauft, kauft zweimal
Insgesamt bemerken alle Branchenteilnehmer aber einen Wandel beim Kaufverhalten. „Die Nachfrage nach massentauglichen Lösungen, die von Unternehmen pauschal für ihre Mitarbeiter/iinnen gekauft werden, hat sich hin zu individuellen Lösungen verlagert“, sagt Henning Schäfer. Auch bei Jabra kennt man dieses Phänomen: „Für die Unternehmen heißt es jetzt: prüfen, ob die getätigten Anschaffungen die richtigen waren, mit den Mitarbeitern sprechen und entsprechend nachjustieren“, erzählt Gregor Knipper. Der Handel kann nun doppelt verdienen, da viele Unternehmen sukzessive die eher günstigen Headsets, die im vergangenen Jahr gekauft wurden, durch bessere und damit teurere Modelle ersetzen.
Für den gelegentlichen Gebrauch waren diese Lösungen noch akzeptabel, wer aber täglich mehrere Stunden mit einem Headset arbeiten muss, wird schnell nach besserem Tragekomfort und vor allem mehr Features verlangen. Eines der wichtigsten ist – vor allem mit Blick auf den Einsatz im Homeoffice – die effektive Ausblendung von Umgebungsgeräuschen. Gute Noise-Cancelling-Headsets sollen sowohl das tieffrequente Brummen der Turbinen auf dem nächsten Urlaubsflug eliminieren, gleichzeitig aber auch Stimmen und andere Geräusche ausblenden, die beim Einsatz zu Hause von der Arbeit ablenken können.
Neben der Geräuschunterdrückung sind aber auch andere Features immer gefragter – etwa die Einbindung in Lösungen wie Microsoft Teams. Hier haben die großen Hersteller spezielle Modelle im Portfolio, die nicht nur für das Microsoft-Tool zertifiziert sind, sondern zum Beispiel mit einer dedizierten Taste zusätzliche Schnellzugriffe auf bestimmte Funktionen in Teams bieten.
Denn gerade durch den Trend zum Homeoffice müssen die Kopfhörer echte Alleskönner sein, da die wenigsten zwei separate Modelle kaufen beziehungsweise vom Arbeitgeber gestellt bekommen werden.Neben der Geräuschunterdrückung sind aber auch andere Features immer gefragter – etwa die Einbindung in Lösungen wie Microsoft Teams. Hier haben die großen Hersteller spezielle Modelle im Portfolio, die nicht nur für das Microsoft-Tool zertifiziert sind, sondern zum Beispiel mit einer dedizierten Taste zusätzliche Schnellzugriffe auf bestimmte Funktionen in Teams bieten.
Ein weiteres praktisches Feature ist das Busy Light. Dabei wird über eine oder mehrere LEDs am Kopfhörer ein Präsenzstatus signalisiert. Leuchtet die LED rot, will man nicht gestört werden oder befindet sich gerade in einer Konferenz. Diese ursprünglich für Großraumbüros konzipierte Technologie passt perfekt ins Homeoffice, vor allem wenn der Heimarbeitsplatz nicht räumlich abgetrennt ist und man beispielsweise am Küchentisch sitzt.
Mikrofonqualität steht an erster Stelle
An erster Stelle steht aber nach wie vor die Mikrofonqualität. Wird man vom Gesprächspartner in einer Telefon- oder Videokonferenz nicht richtig verstanden, führt dies schnell zu Frustration auf beiden Seiten. Hier hat sich in den vergangenen Jahren sehr viel getan, die Entwickler verbauen immer mehr Mikrofone in die Geräte, die dann alle störenden Umgebungsgeräusche ausfiltern und nur die Sprache des Nutzers übertragen. Hier gibt es je nach Preiskategorie immense Unterschiede: Professionelle Headsets etwa schalten den Ton des Nutzers bei Gesprächspausen nicht komplett auf stumm, denn dann könnte der Partner am anderen Ende der Leitung denken, die Verbindung sei zusammengebrochen.
Letztlich können die Hersteller von Office-Headsets und auch ihre Vertriebspartner viel Positives aus der Corona-Krise ziehen. Dennoch sind die Produkte keine Selbstläufer, immer noch wissen viele Unternehmen nicht, welche Vorteile hochwertige Business-Kopfhörer bieten.
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