08.01.2018
Exodus
Der NSA laufen die Hacker davon
Autor: Luca Perler
Scott Webb / Pexels
Niedriger Lohn, unflexible Jobs, paranoides Klima: Zahlreiche IT-Fachkräfte haben in der letzten Zeit offenbar den US-Geheimdienst NSA verlassen und in die Privatwirtschaft gewechselt.
Der US-Geheimdienst NSA (National Security Agency) hat offenbar Personalsorgen. Denn seit 2015 habe die Behörde mehrere hundert Hacker, Engineers und Data Scientists verloren, wie der "Washington Post" von Insidern zugetragen wurde. Personen, welche die NSA verlassen haben, seien unter anderem für das Sammeln und Analysieren von Informationen zuständig gewesen. Auch die Überwachung der Terrormiliz "Islamischer Staat" sowie russischer und chinesischer Hacker sei in ihre Zuständigkeit gefallen. Die Quellen der Zeitung gehen gar davon aus, dass der Exodus Auswirkungen auf die nationale Sicherheit haben könnte.
Der NSA gelinge es zwar, die Vakanzen wieder zu besetzen, sagten die Insider weiter, die neuen Mitarbeitenden verfügten aber meist nicht über dieselbe Erfahrung wie jene, welche die Behörde verließen. Dieses Defizit erschwere die Aufgabe der Behörde, Datenmengen aus fremden Netzwerken zu sammeln und zu analysieren.
Bessere Bedingungen in der Privatwirtschaft
Grund für die Abgänge sei, dass Fachkräften in der Privatwirtschaft flexiblere Jobs sowie bessere Löhne winkten. Wie es im Bericht der Washington Post heißt, sei besonders im Cybersecurity-Bereich die Nachfrage des Privatsektors nach Experten groß. Bereits junge Fachkräfte würden dort jährlich teils mehr als 200.000 US-Dollar verdienen – mehr als viele Topshots der NSA. Daneben hätten auch eine vom NSA-Direktor Michael S. Rogers veranlasste Reorganisation sowie ein paranoides Klima innerhalb der Organisation ihren Beitrag zum Weggang vieler Mitarbeiter geleistet.
Allerdings gibt es auch jene, die die Angelegenheit gelassener betrachten. Die Entwicklung widerspiegle etwa den kulturellen Wandel, dass Millennials nicht ihre gesamte Karriere lang beim selben Arbeitgeber bleiben. Andere heben die Tatsache hervor, dass man bei der NSA "Dinge tun kann, die sonst nirgends möglich sind". Sie sind deshalb der Meinung, dass sich die NSA davon erholen werde.
Behörde unter Druck
In den vergangenen Jahren geriet die NSA zunehmend unter Druck, insbesondere nachdem der Whistleblower Edward Snowden 2013 die Überwachungstätigkeiten des Geheimdienstes ans Licht brachte. Später wurde die Behörde selbst gehackt, worauf Informationen über zahlreiche Cyberwaffen ihren Weg an die Öffentlichkeit fanden.
Schellerer Ausbau
Hessen, OXG und Vodafone schließen Partnerschaft für Glasfaser
Vodafone und OXG starten gemeinsam mit dem Land Hessen eine umfangreiche Ausbau-Offensive für schnelles Internet. Bis 2030 wollen die Unternehmen Glasfaser-Anschlüsse für bis zu 520.000 Haushalte bauen.
>>
Cyberbedrohungen überall
IT-Sicherheit unter der Lupe
Cybersecurity ist essentiell in der IT-Planung, doch Prioritätenkonflikte und die Vielfalt der Aufgaben limitieren oft die Umsetzung. Das größte Sicherheitsrisiko bleibt der Mensch.
>>
Glasfasernetz
GlobalConnect stellt B2C-Geschäft in Deutschland ein
Der Glasfaseranbieter GlobalConnect will sich in Deutschland künftig auf das B2B- und das Carrier-Geschäft konzentrieren und stoppt die Gewinnung von Privatkunden mit Internet- und Telefonanschlüssen.
>>
WebGPU
Sicherheitslücke in Browser-Schnittstelle erlaubt Rechnerzugriff via Grafikkarte
Forschende der TU Graz waren über die Browser-Schnittstelle WebGPU mit drei verschiedenen Seitenkanal-Angriffen auf Grafikkarten erfolgreich. Die Angriffe gingen schnell genug, um bei normalem Surfverhalten zu gelingen.
>>