14.05.2018
Bilderkennung in Echtzeit
1. Teil: „Google Lens soll künftig bei der Websuche helfen“
Google Lens soll künftig bei der Websuche helfen
Autor: dpa
tanuha2001 / shutterstock.com
Künftig soll die Google Lens den Nutzer bei der Websuche unterstützen. Die Technologie erkennt mithilfe der Smartphone-Kamera Objekte und Texte in Echtzeit und durchsucht das Netz nach Informationen dazu.
Google will die Smartphone-Kamera verstärkt zu einer Suchmaschine für die reale Welt machen. "Wir betrachten die Kamera als den neuen Browser, der die Umgebung mit einer smarten Schicht von Informationen versieht", sagte Google-Managerin Aparna Chennapragada am Rande der Entwicklerkonferenz Google I/O.
Weiterentwicklung der Google Lens
Der Internet-Konzern kündigte auf der Entwicklerkonferenz die Weiterentwicklung der Funktion Google Lens an, die zusätzliche Informationen ins Kamerabild auf dem Bildschirm einblendet. Sie ist jetzt auf etlichen Android-Smartphones verfügbar, kann Text erfassen und erkennt zum Beispiel Hunderassen oder kann Rezensionen zu Büchern anzeigen. Außerdem können die Google-Karten auf die Kamera zurückgreifen, um den genauen Standort des Nutzers anhand der umliegenden Gebäude zu ermitteln.
Google habe zunächst einige sehr konkrete Anwendungen herausgesucht, um die Funktion zu etablieren, sagte Chennapragada. Eine Herausforderung dabei sei, wirklich relevante Informationen einzublenden. "Es ist nicht wirklich hilfreich, wenn man die Kamera auf etwas richtet und die Software sagt: Es ist eine Wasserflasche." Google löse dieses Problem so, dass zunächst verschiedene spezialisierte Programme ihr Wissen über den Inhalt eines Bildes beitragen - und dann ein übergeordnetes System entscheide, was davon für den Nutzer im Kontext der Situation wichtig sei, sagte Bavor.
2. Teil: „Bilderkennung in Echtzeit“
Bilderkennung in Echtzeit
Die Bilderkennung in Echtzeit sei eine große technische Herausforderung, betonte er. "Schon Spracherkennung ist schwer, obwohl wir nur wenige tausend Worte verwenden - dagegen gibt es hunderte Millionen verschiedene Objekte, die auch noch in unterschiedlichen Winkeln, Schatten oder halb verdeckt im Bild auftauchen können."
Android-System auch zusätzliche Schnittstellen für Entwickler ein, mit denen zum Beispiel virtuelle Objekte einfacher in reale Umgebungen integriert werden können. Auch Apple setzt sehr stark auf Anwendungen dieser Art auf Basis der sogenannten erweiterten Realität (Augmented Reality). Weitere Ankündigungen des iPhone-Konzerns dazu dürften bei der Apple-Entwicklerkonferenz WWDC Anfang Juni zu erwarten sein.
Google baute in sein Virtuelle Realität, bei der Nutzer mit Spezialbrillen in künstliche Welten eintauchen können, sehe Google als eine "auf Jahrzehnte angesetzte Wette", sagte Bavor. "Wenn es ein Buch mit 20 Kapiteln ist, sind wir vielleicht in Kapitel 2, 3 oder 4 - aber auf jeden Fall noch ganz am Anfang." Alle in der Branche, Google inklusive, hätten unterschätzt, wie lange es dauern werde, die Grundlagen der Technologie hinzubekommen. "Die Technologie wird etwas mehr Zeit brauchen, um zu reifen - und das ist okay. Für mich ist nicht die Frage, ob VR kommt, sondern wann und wie genau der Weg dorthin führen wird."
Google setzte bei VR lange vor allem auf Brillengehäuse, in denen eingesteckte Smartphones als Bildschirm dienen. Bavor zeigte sich in den vergangenen Jahren davon überzeugt, dass das der Weg sein werde, auf dem die meisten Nutzer zunächst virtuelle Realität kennenlernen werden. Der Plan ging bisher kaum auf und das Konzept steht unter zusätzlichem Druck, seit die Facebook-Firma Oculus jüngst mit der Oculus Go eine einfache Brille mit eingebautem Bildschirm auf den Markt brachte, die mit 219 Euro deutlich günstiger ist als bisherige vollwertige VR-Headsets. Oculus sei damit ein Durchbruch beim Preis gelungen, sagte Bavor. Das ähnliche Gerät für Googles VR-Plattform Daydream, die Brille "Mirage Solo" von Lenovo, ist doppelt so teuer wie die Oculus Go, hat aber im Gegensatz dazu eine Kamera, um auch die Umgebung zu erfassen.
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