03.07.2018
Millionen von Nutzer betroffen
Google erlaubt Entwicklern Gmail-Nachrichten mitzulesen
Autor: Claudia Maag
Mon's Images / shutterstock.com
Laut dem "Wall Street Journal" erlaubt Google weiterhin externen Software-Entwicklern, Gmail-Postfächer zu scannen und die Mails der Nutzer zu lesen.
Etwas mehr als ein Jahr, nachdem Google versicherte, Benutzer-E-Mails in Google Mail nicht mehr nach personalisierten Anzeigen zu durchsuchen, erlaubt der Anbieter genau das, wie es auf appleinsider.com heißt. Laut eines am Montag veröffentlichten Berichts im "Wall Street Journal" erlaubt der US-Konzern weiterhin externen Software-Entwicklern, "die Postfächer von Millionen von Google-Mail-Nutzern zu scannen, die sich für E-Mail-basierte Dienste angemeldet haben, die Einkaufspreisvergleiche, automatisierte Reiseplaner oder andere Tools anbieten".
App-Entwickler dürfen diese E-Mails lesen, um neue Dienste oder App-Funktionen zu erstellen, wie Appleinsider schreibt. Normalerweise werden E-Mails größtenteils elektronisch von einer Computer-Software gescannt. Aber in manchen Fällen werden sie offenbar von Mitarbeitern gelesen.
Google sei nicht allein mit seinen Praktiken. Auch Microsoft und Verizon's Oath Communications lassen ebenfalls Partner die E-Mails von Nutzern überfliegen. Oath, das sich aus der Übernahme von Yahoo durch Verizon gebildet hat, informiert, dass der Zugang "von Fall zu Fall" betrachtet werde und eine ausdrückliche Zustimmung der Benutzer erforderlich sei, ähnlich wie bei Microsoft.
Der Bericht basiere auf Interviews mit mehr als 25 aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern von App-Entwicklern und Datenunternehmen. Darin wird festgestellt, dass die Praxis der Überprüfung von E-Mail-Daten in der Branche weitverbreitet ist.
Google habe dem WSJ mitgeteilt, dass seine eigenen Mitarbeiter nur dann E-Mails von Nutzern lesen, "wenn sie uns darum bitten und ihre Zustimmung geben oder wenn wir dies aus Sicherheitsgründen tun müssen".
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