03.02.2015
Konkurrenz für Uber
Google entwickelt eigenen Fahrdienst
Autor: Tanja Gabler
Foto: Shutterstock.com/Lucky Team Studio
Noch ist es nur eine App für Mitfahrgelegenheiten, die Google-Mitarbeiter gerade testen. Doch das Projekt kann die Zukunft von Uber gefährden - und die Besetzung dessen Aufsichtsrats verändern.
Google plant einen Fahrdienst, der zum Teil auf automatisch gesteuerte Autos setzt. Das berichtet Bloomberg. Eine App für Mitfahrgelegenheiten existiert bereits und wird derzeit von Angestellten des Internetkonzerns getestet. Mit einem solchen Service würde Google Uber Konkurrenz machen, das neben Limousinen-Fahrten auch solche in privaten Autos vermittelt und seit kurzem seinen Nutzern sogar anbietet, sich einen Wagen zu teilen.
Bereits im Mai 2014 hatte Google ein selbstfahrendes Auto ohne Lenkrad, Gas- und Bremspedal vorgestellt. Nun sucht der Konzern nach einem Produzenten, der das Konzept zur Marktreife bringt. "Wir sind nicht scharf darauf, selbst zum Autohersteller zu werden", erklärte der Projektdirektor Chris Urmson. Sein Team arbeite mit Zulieferern daran, eine Flotte von verbesserten Prototypen zu entwickeln.
Der Zweisitzer hat Sensoren am Fahrzeug wie Videokameras sowie Radar- und Lasersensoren, die Objekte rund um das Fahrzeug im Umkreis von mehr als 220 Metern erfassen können. Die Geschwindigkeit ist derzeit auf 25 Meilen pro Stunde begrenzt, das sind rund 40 km/h, damit ein Airbag oder andere Sicherheitsmaßnahmen nicht vorgeschrieben sind.
Uber baut gemeinsam mit der Carnegie Mellon University ein Zentrum für Roboter-Entwicklung in Pittsburg auf. Geforscht wird in den Bereichen Kartografie, Sicherheit und Fahrautomatik sprich selbstfahrende Autos, wie sie auch Google bauen lassen will. Das gab das Unternehmen in seinem Blog bekannt.
Uber-Mitgründer und CEO Travis Kalanick hat unterdessen sein Image überarbeitet. Auf der DLD Conference im Januar 2015 in München trat er als Weltverbesserer auf. Sein Online-Vermittlungsdienst für Stadtfahrten verringere Kosten und Verkehrsaufkommen. Auch die Wirtschaft profitiere von Uber. In San Francisco, wo Uber seit vier Jahren vertreten ist, sei durch das Unternehmen eine Beschäftigung entstanden, die dem Äquivalent von 7.500 Vollzeitjobs entspreche. Für Europa rechnet Kalanick in diesem Jahr mit der Schaffung von 50.000 Jobs entstehen. Sozialversicherungspflichtig sind diese allerdings nicht.
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