15.09.2022
Digital X
Telekom-Chef Tim Höttges fordert Investitionen in Forschung und Entwicklung
Autor: dpa
Telekom/ Twitter
Auf der Digital-X-Konferenz sprach Telekom-Chef Tim Höttges Klartext: Er sieht "Made in Germany" in Gefahr, weil zu wenig in Forschung und Entwicklung investiert werde.
Telekom-Chef Tim Höttges macht sich große Sorgen um die Herkunftsbezeichnung "Made in Germany". Deren Stellenwert sei "ramponiert", weil Deutschland viel zu wenig für Forschung und Entwicklung ausgebe, sagte der Konzernlenker am Dienstag beim hauseigenen Digitalkongress "Digital X" in Köln.
Einer Studie zufolge müssten jedes Jahr sechs Prozent des Bruttoinlandsproduktes in Innovationen investiert werden, damit eine Volkswirtschaft weiter wachse. 2021 habe der Deutschland-Wert nur ein Prozent betragen. "Wie soll 'Made in Germany' in einer digitalen vernetzten Welt funktionieren, wenn diese Gesellschaft nicht mehr in die Zukunft investiert?," sagte Höttges.
Zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland müssten Ausgaben in Forschung und Entwicklung (F&E) dringend hochgefahren werden. Höttges verwies darauf, dass die USA und China ihre F&E-Ausgaben im vergangenen Jahr deutlich erhöht haben, während sie in Deutschland gesunken seien: "Bei den Wachstumsinvestitionen pro Kopf fallen wir dramatisch zurück gegenüber Amerika und übrigens auch gegenüber China."
Mit Blick auf die nationale Herkunftsbezeichnung sagte er: "Das Label 'Made in Germany' ist nicht gottgegeben – das ist nicht eine Garantie, die für immer gilt." Vielmehr müsse man permanent fleißig daran arbeiten, damit das Etikett auch künftig einen hohen Stellenwert habe.
Höttges verwies auf das Beispiel seiner Geburtsstadt Solingen. Die Bezeichnung "Made in Solingen" sei einst ein Qualitätslabel für Messer und andere Produkte gewesen, dann aber sei ein Großteil der lokalen Wirtschaft "von der ersten Welle der Globalisierung hinweggefegt worden".
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