15.02.2016
Forschung
Maus-Bewegungen verraten Emotionen des Nutzers
Autor: Stefan Kuhn
Slavoljub Pantelic / Shu8tterstock.com
Frustrierte PC-Nutzer bewegen ihre Maus langsamer und eckiger. Ein Forscherteam erkennt darüber negative Emotionen des Nutzers mit einer Sicherheit von 82 Prozent.
Onlineshopping-Plattformen könnten schon bald einen genaueren Blick auf die PC-Maus des Anwenders werfen, um dessen Stimmungslage zu ermitteln. Durch den Einbau eines Plug-ins auf ihrer Website könnten die Shop-Betreiber dann negativ gestimmte Besucher anhand ihrer Maus-Bewegungen identifizieren und gegebenenfalls gegensteuern.
"Ein entspannter Computernutzer bewegt die Maus rasch in geraden Linien oder leicht gekrümmten Kurven. Je frustrierter oder negativer gestimmt er ist, umso langsamer, aber auch eckiger und länger fallen die Mausbewegungen aus", erklärt Assistenzprofessor Dr. Markus Weinmann von der Universität Liechtenstein.
Zusammen mit einem internationalen Forscherteam ist es ihm durch wiederholte Experimente mit unterschiedlichen Vergleichsgruppen gelungen, anhand der Mausbewegungen die emotionale Verfassung des Benutzers zu erkennen. Dabei wurde zum Beispiel ein Teil der Probanden mittels eines IQ-Tests durch unlösbare Aufgaben frustriert, um anschließend den eigentlichen Test zu absolvieren, bei dem die Mausbewegungen während einer Drag-and-Drop-Aufgabe gemessen wurden. Diese Mausbewegungen verglichen die Forscher dann mit den Bewegungen einer Kontrollgruppe, die die gleiche Aufgabe ohne vorherige Verärgerung erledigte. Das Ergebnis: Negative Emotionen der Probanden ließen sich mit einer Sicherheit von 82 Prozent anhand ihrer Mausbewegungen erkennen.
Die Forschungsergebnisse wurden inzwischen in der Fachzeitschrift MIS Quarterly unter dem Titel „Inferring Negative Emotion from Mouse Cursor Movements“ veröffentlicht.
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