29.10.2023
Studie
Kryptowährungen belasten Umwelt und Klima enorm
Autor: dpa
WorldSpectrum/Pixabay
Das weltweite Generieren der Kryptowährung Bitcoin verbraucht einer UN-Studie zufolge mehr Strom als viele bevölkerungsreiche Länder wie etwa Pakistan.
Prognosen von Juli dieses Jahres rechneten für 2023 mit mehr als 135 benötigten Terawattstunden (TWh) für Bitcoin-Mining, schreibt eine Gruppe um Kaveh Madani vom Institut für Wasser, Umwelt und Gesundheit der United Nations University in Hamilton (Kanada) im Fachmagazin "Earth's Future". Der Großteil des Stroms stamme aus fossilen Energieträgern. Damit belaste die Kryptowährung Umwelt und Klima extrem.
Bitcoins werden auch als digitales Gold bezeichnet: Ähnlich wie beim Goldbergbau werden auch die virtuellen Münzen geschürft. Die Produktion basiert auf der sogenannten Blockchain-Technologie, bei der Transaktionen als kryptografisch verkettete Datenblöcke gespeichert werden. Die sogenannten Miner (Schürfer) verifizieren mit hohen Rechnerleistungen jede Transaktion und erzeugen einen Datenblock, der dieser Blockchain hinzugefügt wird. Das verbraucht enorme Mengen an Energie.
Zwei Drittel des Stroms kommen aus fossilen Quellen
Schon im Zwei-Jahres-Zeitraum zwischen 2020 und 2021 wurden für Bitcoin-Mining der Studie zufolge 173 TWh benötigt - 60 Prozent mehr als in der Periode von 2018 bis 2019. Die Forschenden stützen sich auf Daten des Cambridge Bitcoin Electricity Consumption Index.
67 Prozent des in den Jahren 2020 bis 2021 verbrauchten Schürf-Stroms kam demnach aus fossilen Energiequellen. Wasserkraft als wichtigste erneuerbare Energiequelle des Bitcoin-Mining-Netzwerks habe etwa 16 Prozent des Strombedarfs abgedeckt.
Genug Wasserverbrauch für 660 000 olympische Schwimmbecken
Der Wasser-Fußabdruck der Produktion der Kryptowährung sei erheblich, betont das Team um Madani. Er betrage für den Zeitraum 2020 bis 2021 etwa 1,65 Kubikkilometer. Damit könne man mehr als 300 Millionen Menschen in ländlichen Gebieten in Afrika südlich der Sahara versorgen oder mehr als 660 000 olympische Schwimmbecken füllen. In der gleichen Zeit seien durch die Bitcoin-Gewinnung rund 86 Millionen Tonnen CO2 emittiert worden.
Postbank Digitalstudie
Zwei Drittel der Deutschen zahlen kontaktlos mit Karte oder Smartphone
Immer mehr Menschen in Deutschland bezahlen mit mobilen Endgeräten wie Smartphone und Smartwatch (Mobile Payment) oder kontaktlos mit ihrer Bank- oder Kreditkarte.
>>
Neue Zentralbankwährung
Die EZB erschafft den digitalen Euro
Bald kommt der digitale Euro. Doch viele Fragen sind noch offen: Wozu braucht es ihn überhaupt? Was bringt er und vor allem wem?
>>
Start 2024
Europäisches Bezahlsystem EPI besteht Praxistest
Nach wiederholten Rückschlägen will die Bankeninitiative EPI ihre Bemühungen zum Aufbau eines einheitlichen europaweiten Bezahlsystems zum Erfolg führen. Ein Praxistest habe nun die Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Richtig losgehen soll es im nächsten Jahr.
>>
Digitalwährung
Bitcoin steigt wieder über 40'000-Dollar-Marke
Noch vor rund einem Jahr war der Kurs der bekanntesten Digitalwährung bis auf fast 15'000 Dollar gefallen. Nun ist er wieder deutlich gestiegen. Mit Spannung wird eine Entscheidung der US-Börsenaufsicht erwartet.
>>