14.04.2016
10-Jahres-Plan
1. Teil: „Neue Facebook-Funktionen sollen Nutzer binden“
Neue Facebook-Funktionen sollen Nutzer binden
Autor: dpa, Stephan von Voithenberg
Jens Büttner
Mit einem groß angelegten Zehnjahresplan will Facebook seine Stellung als Kommunikationsplattform ausbauen. Als erster Schritt soll der Messenger für Unternehmen geöffnet werden, damit die User darüber einkaufen und bezahlen können.
Facebook führt Innovationen ein, die seine 1,6 Milliarden Nutzer noch länger auf der Plattform des Online-Netzwerks halten sollen. So bekommen Unternehmen die Möglichkeit, mit ihren Kunden über den Kurzmitteilungsdienst Messenger zu chatten. Weiterhin können Live-Videos künftig auch direkt von vernetzten Kameras zum Beispiel auf Drohnen übertragen werden.
Messenger-Chef David Marcus spielte im Detail durch, wie man im Messenger zum Beispiel Schuhe kauft. Der Chatbot eines Online-Händlers fragte zunächst nach der Art des Schuhs, dann nach der Preisspanne und anschließend wurde eine Galerie von Modellen zur Auswahl angezeigt. Auch bezahlt wird, ohne den Messenger zu verlassen. "Sie werden mehr Geld ausgeben als Ihnen lieb ist", scherzte Marcus.
Der Messenger überschritt jüngst die Marke von 900 Millionen Nutzern. Zu Facebook gehört auch der Kurzmitteilungsdienst WhatsApp, der über eine Milliarde Nutzer hat. Über beide zusammen würden pro Tag mehr als 60 Milliarden Nachrichten umgeschlagen, bei der SMS seien es in der Spitze insgesamt nur 20 Milliarden täglich gewesen. Facebook hatte bereits angekündigt, dass die Kurzmitteilungsdienste mit Dienstleistungen für Unternehmen Geld verdienen sollen.
Eine weitere Ankündigung zum Auftakt von Facebooks Entwicklerkonferenz F8 war das Konzept einer 360-Grad-Kamera, die mit 17 Objektiven zwei Stunden Video in hoher Qualität aufzeichnen kann. Facebook wolle nicht selbst Kamerahersteller werden, sondern werde die Hardware-Pläne für das rund 30 000 Dollar teure Gerät und die nötige Software kostenlos veröffentlichen, sagte Produktchef Chris Cox.
2. Teil: „Zuckerberg setzt auf virtuelle Realität“
Zuckerberg setzt auf virtuelle Realität
Zuckerberg setzt groß auf 360-Grad-Videos und virtuelle Realität. Er ist überzeugt, dass in einigen Jahren auf diese Weise auch private Videos gedreht und über Facebook geteilt werden. Er kaufte für zwei Milliarden Dollar die Firma Oculus, einen Pionier bei Brillen, mit denen man in virtuelle Welten eintauchen kann. Die erste Brille Oculus Rift wird seit kurzem ausgeliefert, wegen Engpässen bei Bauteilen zeichnen sich aber zum Teil monatelange Verzögerungen ab.
Zuckerberg begann seinen Auftritt mit politischen Botschaften. Er kritisierte Versuche, sich mit Mauern und Zäunen abzugrenzen, die er in verschiedenen Regionen der Welt gesehen habe. "Es erfordert Mut, Hoffnung statt Angst zu wählen", sagte Zuckerberg. "Anstelle Mauern zu bauen, können wir Menschen helfen, Brücken zu errichten." In den USA interpretierten viele die Äußerungen auch als eine Breitseite gegen den umstrittenen Präsidentschafts-Anwärter Donald Trump.
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