19.12.2017
Transparency Report
Nachfrage nach Facebook-Nutzerdaten steigt
Autor: Sonja Kroll
Fotolia.com/lassedesignen
Regierungen und Behörden weltweit fragen bei Facebook Daten zu Nutzern ab. Und das mit steigender Tendenz, wie der aktuelle Transparency Report des sozialen Netzwerks zeigt.
Seit 2013 gibt Facebook seine Transparency Reports heraus, die einen großen Überblick darüber bieten sollen, wie viele Anfragen zur Herausgabe von Daten bei Facebook eingingen - und wie vielen davon stattgegeben wurde.
Im Jahr 2017 erreichte die Anzahl der Anfragen einen neuen Rekordstand. Allein im ersten Halbjahr 2017 erhielt Facebook fast 80.000 Anfragen auf Datenherausgabe - ein Drittel mehr als im Vorjahr. Die aktivsten Datenanforderer waren Behörden aus den USA, Indien, Großbritannien, Deutschland und Frankreich.
Vor allem die USA holten sich bei Facebook Einblicke über Nutzer: 41 Prozent aller Datenanfragen kamen von US-Behörden. Deutsche Behörden waren für sieben Prozent der Anfragen verantwortlich. Laut Facebook wurde durchschnittlich der Hälfte der Anfragen stattgegeben - und Nutzerdaten herausgegeben. Im Fall der USA resultierten sogar 85 Prozent aller Anfragen in der Herausgabe der Daten.
Weitere Statistiken aus dem Transparency Report: Facebook erhielt mehr als 200.000 Anfragen hinsichtlich Copyright-Verletzungen; bei 68 Prozent dieser Anfragen musste Facebook tatsächlich einschreiten. So wurden beispielsweise mehr als 110.000 einzelne Inhalte von Facebook entfernt.
Mehr Transparenz will Facebook auch in Sachen Steuern bieten. Die Werbeumsätze der Plattform sollen in Zukunft in den einzelnen Ländern abgerechnet werden, gab das Unternehmen vor wenigen Tagen bekannt.
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