02.10.2014
Streit um Klarnamenzwang
Facebook geht auf Dragqueens zu
Autor: Sonja Kroll
Foto: Facebook
Mit neuen Verfizierungstools will Facebook jetzt im Streit über den Klarnamenzwang reagieren. Ein Punktsieg für die Drag-Community in den USA, die dagegen protestiert hatte.
Der Klarnamenzwang auf Facebook ist vielen Mitgliedern schon lange ein Ärgernis – vor allem jenen, die einen Künstlernamen tragen. Das Netzwerk hielt bisher vor allem deswegen an seiner Position fest, um sich bei Werbekunden als Vermarkter "echter" Personen darzustellen. Nutzer, die aus beruflichen oder persönlichen Gründen unter einem Pseudonym im Netzwerk unterwegs waren, mussten sich gegebenenfalls einem Verifzierungsprozess unterziehen. Dieser soll nun einfacher werden.
"Wir schulden euch einen besseren Service und ein besseres Nutzungserlebnis", so Facebooks Produktverantwortlicher Chris Cox in einem Blogbeitrag, der sich ausdrücklich an Lesen, Schwule, Bisexuelle und Transsexuelle wendet. "Wir werden die Umsetzung der Richtlinien verändern." Das Netzwerk reagiert damit auf Protest aus der kalifornischen Dragqueen-Szene. Diese hatte sich darüber beschwert, dass Kontoinhaber von Facebook aufgefordert wurden, ihre Identität zu beweisen. Wie die neuen Verifizierungs-Tools aussehen sollen, steht noch nicht fest. Man wolle jedoch auch den Kundendienst ändern, um angemessener auf die Überprüfung von Konten reagieren zu können, so Cox.
Den Streit um den Klarnamenzwang gab es auch bei Google+. Das Netzwerk hatte jedoch im Juli 2014 schließlich den Kampf aufgegeben und den Zwang zur Nutzung echter Namen eingestellt.
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