09.02.2022
DSGVO
Wird Facebook und Co. bald abgeschaltet?
Autor: Florian Bodoky
Shutterstock/AlexandraPopova
Firmenchef Mark Zuckerberg warnt im Meta-Jahresbericht davor, dass die zu Meta gehörenden sozialen Netzwerke in Europa abgeschaltet werden könnten. Grund dafür soll der Datenschutz sein.
Über 300 Millionen User auf Facebook, 130 Millionen auf Instagram – nur in Europa! Zusammen mit WhatsApp gehören die drei grössten sozialen Netzwerke, welcher sich nicht in chinesischer Hand befinden, allesamt zu Mark Zuckerbergs Mutterkonzern Meta. Und diese sollen in Europa nun vielleicht abgestellt werden.
Schuld daran ist offenbar ein Streit um Nutzerdaten. Denn solche werden aus den sozialen Netzen an die Besitzerfirmen übermittelt und dort auf Server gespeichert – und die stehen in den USA. Damit kann zum Beispiel personalisierte Werbung ausgespielt werden.
Das Problem: Die Datenschutzregelung der Europäischen Union (DSGVO), beschränkt die Erlaubnis, aus den USA auf europäische Daten zuzugreifen – wobei der europäische Gerichtshof im Sommer 2020 diese Regelung wieder ins Wanken gebracht haben. So ist derzeit nicht wirklich klar, ob US-Behörden zukünftig auf die Daten zugreifen dürfen oder nicht. Diese aktuelle Unklarheit und Planungsunsicherheit macht Meta zu schaffen. Eine tatsächliche Abkehr von Europa ist trotzdem eher unwahrscheinlich – juristische Folgen und Strafzahlungen könnte das Ganze jedoch durchaus haben. Dies ist davon abhängig, zu wessen Gunsten sich hängige Untersuchungen schlussendlich ändern (oder nicht ändern).
In der Schweiz gilt derweil ein eigenes Abkommen mit den USA, welches allerdings an das Europäische angelehnt ist.
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