E-Mail
04.02.2016
Datenschutz

Mailbox.org betreibt eigenen Tor Exit Node

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Der deutsche Mailing-Service Mailbox.org betreibt nun einen eigenen Tor Exit Node. Dieser ermöglicht den Versand von E-Mails über das anonyme Tor-Netzwerk und soll der Vorratsdatenspeicherung ein Schnipp­chen schlagen.
  • Mails über Tor: Mailbox.org verfügt nun über einen eigenen Exit Node für das anonyme Netzwerk.
    Quelle:
    Mailbox.org
Mehr Datenschutz für E-Mails: Der deutsche Mailing-Service Mailbox.org hat sein Rechenzentrum um einen Tor Exit Node erweitert. Über diesen können Nutzer fortan ihre E-Mails sicher über das anonyme Tor-Netzwerk versenden und damit die behördliche Überwachung durch die Vorratsdatenspeicherung umgehen.
Darüber hinaus kann Mailbox.org mit dem eigenen Tor Exit Node sicherstellen, dass seine Nutzer nicht über bösartige Knoten ihre E-Mails abrufen. Denn in der Vergangenheit wurden bereits Exit Nodes dazu verwendet, um Man-in-the-Middle-Angriffe mit falschen SSL-Zertifikaten auf verschlüsselte HTTPS-Verbindungen durchzuführen.
Zur Verwendung des Knotens im Tor Browser müssen Nutzer die Konfigurationsdatei torrc in einem Text-Editor anpassen. Diese befindet sich unter dem Pfad Browser/TorBrowser/data/Tor/torrc  und sollte um folgende Eingaben erweitert werden:
Code-Beispiel
1
2
# für das mailbox.org Webinterface
MapAddress mailbox.org mailbox.org.mailboxorg.exit
 
Code per E-Mail versenden

Dies stellt sicher, dass der Datenverkehr durch das Tor Netzwerk bis zum Exit Node von Mailbox.org geleitet wird. Zur Verwendung des Tor Messenger muss die entsprechende torrc-Datei unter Messenger/TorMessenger/data/Tor/torrc um die obigen Werte erweitert werden.
Alternativ lassen sich die Mail- und Jabber/XMPP-Server von mailbox.org auch über den Tor Hidden Service kqiafglit242fygz.onion nutzen. Nachteil dieser Lösung: Bei der Verwendung des Tor Hidden Service erhalten Nutzer beim ersten Verbindungsaufbau einen SSL-Fehler, da das Zertifikat für die Transportverschlüsselung auf die Domain mailbox.org ausgestellt ist und nicht für die Hidden Service Domain. Die Gültigkeit des SSL-Zertifikates muss daher selbst verifiziert werden.

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