23.01.2017
Open-Source-Security-Technologie
Lavabit meldet sich mit Dime zurück
Autor: Jens Stark, Stefan Bordel
Tashatuvango / Shutterstock.com
Der Krypto-Mailing-Dienst Lavabit, den unter anderem der Whistleblower Edward Snowden verwendet hatte, ist zurück: Die Sicherheitsexperten setzen jetzt auf die eigens programmierte Verschlüsselungstechnologie Dime.
Edward Snowden nutze 2013 Lavabit, um heikle Informationen über das Überwachungsprogramm der NSA weiterzugeben. In der Folge musste der verschlüsselte E-Mail-Dienst schließen, da der Betreiber von den US-Behörden gezwungen wurde, seine SSL-Schlüssel auszuhändigen. Nun ist der Service zurück, wie Besitzer Ladar Levison in einer Mitteilung bekannt gibt, - und zwar mit der komplett neuen Verschlüsselungstechnologie Dime.
Neue Verschlüsselungstechnologie Dime
Im neuen Lavabit-Dienst sollen drei Verschlüsselungsstufen zur Anwendung kommen, von "vertrauenswürdig" (trustfull) über "vorsichtig" (cautious) zu "paranoid". Diese unterscheiden sich bei der Handhabung der Mailverschlüsselung und der Aufbewahrung der Schlüssel. Je sicherer das Verfahren, desto umständlicher wird es für den Anwender.
Laut Lavabit wird der Service in zwei Versionen zur Verfügung stehen - allerdings zunächst nur für frühere Nutzer sowie lediglich im vertrauenswürdigen Modus. Für neue Anwender besteht eine Warteliste. In der Standard-Ausgabe erhält der Nutzer eine maximal 5 GByte große Mailbox für 30 Dollar im Jahr. Die Premier-Version bietet Platz für 20 GByte und kostet 60 Dollar im Jahr. In einer Anfangsphase gewährt Lavabit einen Rabatt und verlangt nur die Hälfte für die jeweiligen Varianten des Dienstes.
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Nicht zuletzt die jüngsten Datenpannen bei Yahoo sowie die Wahl von Donald Trump als neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten haben zu einem großen Interesse an verschlüsselten Kommunikationsdiensten gesorgt. So zählt etwa der Schweizer Krypto-Mailing-Dienst Protonmail mittlerweile über zwei Millionen Nutzer.
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