12.10.2022
E-Commerce-Pläne
TikTok sucht Logistik-Mitarbeiter in den USA
Autor: Ingrid Lommer
Shutterstock/XanderSt
Das chinesische Social Network will ein internationales Fulfillment-System aufbauen und sucht dafür Mitarbeiter in Seattle. Sie sollen sich um US-interne, aber auch um grenzübergreifende Fulfillment-Aufgaben kümmern.
Die Anzeichen für einen neuen E-Commerce-Aufschlag von TikTok im Westen verdichten sich. Nachdem der Social Media-Gigant seit kurzem ein neues Live-Shopping-Format in den USA testet, sind jetzt mehrere Dutzend Stellenanzeigen von TikTok auf LinkedIn aufgetaucht, mehrere für einen Standort in Seattle.
Gesucht werden laut einem Bericht von Axios.com Fuffillment- und Logistik-Spezialisten, die das Unternehmen beim Aufbau eines "internationalen E-Commerce Fulfillment-Systems" unterstützen sollen. Teil dieses Systems sollen nach Angaben in den Stellenanzeigen internationales Warehousing, Zoll-Angelegenheiten, Retourenhandling und Supply-Chain-Systeme sein, sowohl für den US-Markt als auch für grenzübergreifenden Online-Handel.
Europäische Plattformen sollten wachsam sein
Bereits im Juli waren Medienberichte bekannt geworden, nach denen TikTok den Aufbau eines eigenen Fulfillment-Centers in Großbritannien plant. Dort will das Unternehmen "ausgewählten Händlern" mittelfristig Lieferoptionen anbieten, bestätigte ein TikTok-Sprecher gegenüber Axios.com. Von einer grenzüberschreitenden Lieferung war bisher allerdings nicht die Rede.
Welche westlichen Märkte TikTok mit seinen Fulfillment-Zentren in den USA und Großbritannien noch bedienen wird, ist noch unklar. E-Commerce-Experte Stefan Wenzel rät trotzdem zur Wachsamkeit: "Nach Kundenzugang folgt Werbung, und nach Werbung folgt Commerce", so der Berater. "So oder so ähnlich sehen viele digitale Playbooks aus. Das internationale Fulfillment-System aus den USA ist auch für TikTok kein Selbstläufer und noch kein Grund zur Unruhe für die hiesigen Plattformen. Aber schon allein aufgrund der enormen Reichweite TikToks sollte man die Entwicklung mit Sicherheit auch in Deutschland auf dem Radar haben."
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