11.05.2023
EU-Parlament
Strengere Vorgaben für grüne Werbeversprechen wie "umweltfreundlich"
Autor: dpa
Shutterstock/Julia Sudnitskaya
Die Wahrheit von werblichen Aussagen wie "umweltfreundlich" oder "klimaneutral" muss künftig detailliert nachgewiesen werden, so das EU-Parlament. Behauptungen zur Umweltfreundlichkeit eines Produkts, die nur auf einen Teil desselben zutreffen, sollen verboten werden.
Für allgemein gehaltene grüne Werbeversprechen wie "umweltfreundlich" oder "klimaneutral" soll es nach dem Willen des EU-Parlaments künftig strenge Vorgaben geben. Der Wahrheitsgehalt dieser Aussagen müsse detailliert nachgewiesen werden, wie das Parlament in Straßburg mitteilte. Behauptungen zur Umweltfreundlichkeit eines ganzen Produkts, die aber nur auf einen Teil davon zutreffen, sollen ganz verboten werden. Es sollen nur noch Nachhaltigkeitssiegel zugelassen werden, die auf offiziellen Zertifizierungssystemen beruhen oder von staatlicher Seite eingeführt wurden.
Darüber hinaus soll verboten werden, dass Geräte so konstruiert sind, dass die Haltbarkeit eines Produkts eingeschränkt wird. "Wir wollen vorzeitigen Verschleiß verbieten, zum Beispiel in Bezug auf fehlende Software-Updates", teilte die Vorsitzende des Binnenmarktausschusses des EU-Parlaments, Anna Cavazzini (Grüne), mit. Der CDU-Europaabgeordnete Andreas Schwab sagte, es sei richtig, irreführende Aussagen über die Nachhaltigkeit von Produkten zu bekämpfen. Bevor die neuen Regeln in Kraft treten können, muss das Parlament noch mit den EU-Staaten die letzten Details aushandeln.
Kreislaufwirtschaft in der EU voranbringen
Die europäische Verbraucherschutzorganisation Beuc begrüßte das Vorhaben. Aus ganz Europa gebe es Berichte von zu vielen Alltagsprodukten, die zu schnell kaputtgingen und nicht mehr zu reparieren seien. Der Ansatz des Parlaments, einige Praktiken zu verbieten, die die Lebensdauer von Produkten verkürzen, sei sowohl für den Geldbeutel von Verbraucherinnen und Verbrauchern als auch angesichts begrenzter Ressourcen des Planeten sinnvoll.
Hintergrund ist ein Vorschlag der EU-Kommission. Diese hatte vor gut einem Jahr ein Paket vorgelegt, dass die sogenannte Kreislaufwirtschaft in der EU voranbringen und dazu beitragen soll, dass die EU ihre Ziele des Green Deals erfüllt. Dieser besagt, dass die Europäische Union bis 2050 klimaneutral werden soll.
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