19.10.2023
Rückzug von Signa Retail
SportScheck wird von Frasers übernommen
Autor: (OPC) Redaktion
Shutterstock
Der britische Sport- und Modehändler Frasers ist neuer Eigentümer von SportScheck. Zu welchem Preis Signa Retail den Filialisten verkauft hat, wurde bisher nicht bekannt.
Nach nur drei Jahren trennt sich Signa Retail von SportScheck. Neuer Eigentümer ist die britische Frasers Group, die ihren Sitz in Shirebrook, England, hat und zu der die Einzelhandelsketten House of Fraser, Sports Direct und Flannels gehören.
Mit dem Kauf will das britische Unternehmen seine Position im Sportbereich ausbauen. SportScheck erzielt einen jährlichen Umsatz von rund 350 Mio. Euro. Der Otto-Konzern hatte Sportscheck im Februar 2020 an Signa Retail, die Warenhaus-Sparte des österreichischen Immobilien-Investors Rene Benko verkauft.
Attraktive stationäre Standorte dürften Frasers gefallen
Für den britischen Sport-Giganten Frasers dürften an dem Deal vor allem die 34 stationären Standorte von SportScheck interessant sein. Aber auch das Marktplatz-Geschäft von Sportscheck passt zum Portfolio der Gruppe, die bereits an Asos beteiligt ist und letztes Jahr vergeblich versuchte, sich beim australischen Mode-Marktplatz MySale einzukaufen.
"Die Übernahme des führenden Sportartikelhändlers in Deutschland ist ein großer Schritt auf unserem Weg, die Nummer eins im Sporthandel in der EMEA-Region zu werden - und wir freuen uns, dass wir dies mit der vollen Unterstützung der großen globalen Markenpartner Adidas und Nike tun können. Das Wachstum und der Ausbau unseres Sportgeschäfts ist ein wichtiger Schwerpunkt auf dem Weg zu einem internationalen Einzelhandelsunternehmen. Der deutsche Markt stellt für uns eine große Chance dar, und wir freuen uns darauf, unsere Erfahrung, Ressourcen und Beziehungen einzubringen, um das SportScheck-Geschäft zu stärken", erklärt Michael Murray, CEO der Frasers Group, zur Übernahme.
Auch Adidas-Chef Björn Gulden sagte dem neuen Eigentümer bereits seine Unterstützung zu: "Die Übernahme von SportScheck ist ein weiteres großes Engagement in der Sportbranche und eine natürliche Entwicklung in ihrer Strategie, ein Global Player zu werden. Wir sind entschlossen und freuen uns, Sports Direct auf seinem Weg zu unterstützen."
SportScheck hofft auf weiteres Wachstum
"Wir bei SportScheck freuen uns alle sehr, die Frasers Group als neuen Aktionär begrüßen zu dürfen! Als Teil von Frasers werden wir die starke Erfahrung, die Ressourcen und die Markenbeziehungen der Gruppe nutzen und unseren Wachstumskurs weiter vorantreiben! Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Michael Murray und seinem Team", so SportScheck-CEO Matthias Rucker in einem Linkedin-Post.
Der Abschluss der Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die Fusionskontrolle. Die Frasers Group erwartet den Abschluss der Transaktion im ersten Quartal 2024.
Die Wurzeln der Fraser Group reichen bis ins Jahr 1982 zurück, als der Gründer Mike Ashley sein erstes Sport- und Skigeschäft "Mike Ashleys Sports" in Maidenhead (rund 40 km von London entfernt) eröffnete. Bis Ende der 1990er-Jahre gelang es Ashley, mit 100 Geschäften in ganz Großbritannien am Start zu sein.
Er nannte sein Kette in Sports Soccer um und übernahm einige große Marken wie den belgischen Sportartikelhersteller Donnay. Bis 2008 firmierte man unter dem Namen Sports Direct, im Jahr 2019 wurde das Unternehmen in Frasers Group umbenannt.
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