E-Commerce
15.12.2014
Mobile Commerce
1. Teil: „Showrooming ohne schlechtes Gewissen“

Showrooming ohne schlechtes Gewissen

Bislang informierten sich Kunden oft online, um danach dann doch im Geschäft zu kaufen. Inzwischen ist es meist umgekehrt. Händler versuchen nun ihr Offline-Geschäft mit der Online-Welt zu verzahnen.Bislang informierten sich Kunden oft online, um danach dann doch im Geschäft zu kaufen. Inzwischen ist es meist umgekehrt. Händler versuchen nun ihr Offline-Geschäft mit der Online-Welt zu verzahnen.Bislang informierten sich Kunden oft online, um danach dann doch im Geschäft zu kaufen. Inzwischen ist es meist umgekehrt. Händler versuchen nun ihr Offline-Geschäft mit der Online-Welt zu verzahnen.
Foto: Shutterstock.com/Jesus Sanz
Bislang informierten sich Kunden oft online, um danach dann doch im Geschäft zu kaufen. Inzwischen ist es meist umgekehrt. Händler versuchen nun ihr Offline-Geschäft mit der Online-Welt zu verzahnen.
Reserach Online, Purchase Offline, kurz ROPO, galt bisher vielen Geschäften als übliche Praxis der Konsumenten. Doch diese Vorgehensweise gehört offenbar zunehmend der Vergangenheit an. Einer aktuellen Studie von intelliAd Media zufolge ändert sich das Einkaufsverhalten zum Nachteil der Händler vor Ort: Bereits 75 Prozent der Deutschen informieren sich heute im Geschäft über ein Produkt, kaufen später jedoch online ein - oder sogar noch unterwegs via Smartphone.
  • Showrooming liegt im Trend: Drei von vier Deutschen testen Produkte im Geschäft vor Ort, kaufen dann aber später im Internet.
    Quelle:
    intelliAd
Die Händler vor Ort suchen nun neue Möglichkeiten der Kundenansprache: "Um massive Umsatzeinbußen durch dieses sogenannte Showrooming zu vermeiden, können Unternehmen ihre Besucher direkt vor Ort mit Push-Nachrichten ansprechen oder im Nachgang etwa über Retargeting oder Mailing-Aktionen für sich gewinnen", erklärt Miasche Rürup, Coo intelliAd Media. "Wichtig ist es, das Offline-Geschäft mit der Online-Welt zu verzahnen und so einen ganzheitlichen Überblick über die Customer Journey und individuelle Kundenwünsche zu erhalten."

Mobile Shopping in deutschen Innenstädten

Verglichen mit anderen Wochentagen werden deutschlandweit inzwischen 22 Prozent mehr Einkäufe am Samstag via Smartphone getätigt. Laut intelliAd legt das den Verdacht nahe, dass dieses Mobile Shopping in deutschen Innenstädten stattfindet. Einer repräsentativen Online-Umfrage zufolge, die YouGov im Auftrag des Unternehmens durchgeführt hat, bekennt sich ein Viertel der 18- bis 34-Jährigen dazu, schon einmal direkt nach dem Testen im Laden das entsprechende Produkt per Handy online bestellt zu haben. Und das meist ohne schlechtes Gewissen (67 Prozent). Werden neben Smartphones auch Tablets und Desktop-Rechner abgefragt, trifft eine Online-Bestellung nach der Recherche im stationären Handel sogar auf drei Viertel der Deutschen zu.
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"Das starke Wachstum der mobilen Internetnutzung wird für den stationären Handel zunehmend zum Problem - es bietet aber auch Chancen zur Abverkaufssteigerung und Kundenbindung", konstatiert Rürup. "Über Beacons können Shop-Besucher direkt und individuell mit Gutscheinen oder Informationen auf ihrem Smartphone angesprochen werden sowie ihre weitere Customer Journey anonymisiert getrackt werden."
2. Teil: „Im Laden informieren, online kaufen“

Im Laden informieren, online kaufen

 78 Prozent der Männer kaufen ein Produkt später online, über das sie sich im Geschäft vorher informiert haben, aber nur 72 Prozent der Frauen. Trotzdem haben mehr Frauen (35 Prozent) ein schlechtes Gewissen als Männer (31 Prozent). Von den 18- bis 24-Jährigen haben schon 88 Prozent ein Produkt online gekauft, nachdem sie sich darüber im Geschäft informiert haben, aber nur 66 Prozent der über 55-Jährigen. 40 Prozent der über 55-Jährigen haben dabei ein schlechtes Gewissen, aber nur ein Viertel der 18- bis 24jährigen.
  • So verbreitet ist Showrooming: Jüngere Konsumenten haben beim Showrooming keinerlei schlechtes Gewissen.
    Quelle:
    intelliAd
Studenten kaufen nach einem Ladenbesuch am häufigsten online (96 Prozent) und haben dabei am wenigsten Bedenken (20 Prozent). Mit steigendem Bildungsniveau nimmt zwar das schlechte Gewissen zu, ein Produkt im Geschäft zu testen, es aber online zu kaufen. Doch einen Einfluss auf das Kaufverhalten hat dies offenbar nicht.
Der Blick aufs Einkommen verrät: Je höher das verfügbare Netto-Einkommen ist, desto schlechter ist das Gewissen tendenziell, ein Produkt online zu kaufen, über das man sich gerade im Laden informiert hat. Gut verdienende Haushalte haben zwar tendenziell mehr Bedenken, kaufen allerdings trotzdem online ein.

Grünen-Wähler haben am meisten Gewissensbisse

Beim Blick auf die Parteien zeigt sich eine besondere Auffälligkeit: 58 Prozent der Wähler von Bündnis 90/ Die Grünen haben ein schlechtes Gewissen, online zu kaufen, anstatt im Geschäft vor Ort. Aber 68 Prozent haben es trotzdem schon getan. Die wenigsten Gewissensbisse und die eifrigsten Online-Käufer finden sich unter FDP- und AfD-Wählern.
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Von den Menschen, die kein schlechtes Gewissen haben, nach einem Ladenbesuch online einzukaufen, haben 92 Prozent dies tatsächlich schon getan. Unter denjenigen, die es mit ihrem Gewissen nur schwer vereinbaren können, waren es dagegen nur 40 Prozent.

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