20.05.2014
IMHO
Schlange stehen für die neue DDR-Banane
Autor: Stefan Kuhn
Foto: Shutterstock - M. Unal Ozmen
Schlange stehen ist wieder „in“. Im Internet schlagen sich hunderttausende um die neuen DDR-Bananen, die nur Häppchen für Häppchen auf den Markt geworfen werden. Ein Kommentar von Stefan Kuhn.
In der DDR gehörte das stundenlange Schlange stehen nicht nur bei Bananen und Orangen zum ganz normalen Einkaufsalltag. Schwer herstellbare oder importierte Produkte wurden schließlich nur selten angeboten und selbst Produkte des täglichen Bedarfs waren nicht immer und überall erhältlich.
25 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer ist stundenlanges, nein wochen- oder gar monatelanges Schlange stehen wieder „in“. Im Netz warten plötzlich alle auf die neue DDR-Banane: Das CyanogenMod-Smartphone Oneplus One.
Das Straßenbild ist davon glücklicherweise noch nicht beeinflusst, denn potentielle Käufer dieses Smartphones tummeln sich nicht vor den Eingangsbereichen entsprechender Shops, wie es etwa Apple-Jünger bei Erscheinen der neuesten iPhone-Generation zu tun pflegen. Getreu der guten alten DDR-Sitten pflegen sie vielmehr den Tausch-Handel, um an eines der begehrten Geräte zu kommen.
Sie tauschen selbst verfasste Forenbeiträge und Facebook-Likes oder werden auf Twitter und Google+ aktiv, um Bonuspunkte zu sammeln und bei der nächsten Geräte-Verlosung vielleicht doch endlich eine „Einladung zum Kauf“ zu ergattern. Für die nächsten 150 Geräte des neuen Oneplus One stehen auf diese Weise inzwischen fast eine halbe Million Kunden Schlange.
25 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer ist stundenlanges, nein wochen- oder gar monatelanges Schlange stehen wieder „in“. Im Netz warten plötzlich alle auf die neue DDR-Banane: Das CyanogenMod-Smartphone Oneplus One.
Das Straßenbild ist davon glücklicherweise noch nicht beeinflusst, denn potentielle Käufer dieses Smartphones tummeln sich nicht vor den Eingangsbereichen entsprechender Shops, wie es etwa Apple-Jünger bei Erscheinen der neuesten iPhone-Generation zu tun pflegen. Getreu der guten alten DDR-Sitten pflegen sie vielmehr den Tausch-Handel, um an eines der begehrten Geräte zu kommen.
Sie tauschen selbst verfasste Forenbeiträge und Facebook-Likes oder werden auf Twitter und Google+ aktiv, um Bonuspunkte zu sammeln und bei der nächsten Geräte-Verlosung vielleicht doch endlich eine „Einladung zum Kauf“ zu ergattern. Für die nächsten 150 Geräte des neuen Oneplus One stehen auf diese Weise inzwischen fast eine halbe Million Kunden Schlange.
Das Schlimmste daran: Klammheimlich erwische ich mich dabei, wie ich ebenfalls meine Kontaktdaten preisgebe, mich als Kaufinteressent in die virtuelle Warteschlange einreihe und den Mauszeiger schon in Richtung „Gefällt mir“ schubse. Geht's noch? Nein! Gefällt mir absolut nicht!
Lebt diese Firma eigentlich vom Verkauf der eingesammelten Kontaktadressen oder vom Verkauf trendiger Hightech-Smartphones?
Lebt diese Firma eigentlich vom Verkauf der eingesammelten Kontaktadressen oder vom Verkauf trendiger Hightech-Smartphones?
Letzte Hürde genommen
USB-C kommt als einheitlicher Ladestandard
Nach dem Bundestag hat auch der Bundesrat einer EU-Richtlinie zugestimmt, die USB-C als einheitlichen Anschluss zum Laden von Elektrogeräten festlegt.
>>
Autohersteller
Erstes Smartphone von Polestar
Autohersteller Polestar hat in China sein erstes Smartphone vorgestellt, das vor allem gut mit den Fahrzeugen des Herstellers zusammenarbeiten soll.
>>
Innenstädte in Gefahr
Handelsverband warnt vor den Folgen von Ladenschließungen
Angesichts der besorgniserregenden Entwicklung im stationären Einzelhandel betont der Deutsche Handelsverband (HDE) die Gefahr, dass ganze Innenstädte zu „Geisterstädten“ werden könnten und appelliert an die Politik.
>>
Ohne Nokia
HMD zeigt erste Smartphones mit der eigenen Marke
Mit den drei neuen Pulse-Modellen bringt HMD seine ersten Smartphones auf den Markt, die nicht mehr unter der Lizenz von Nokia vermarktet werden.
>>