14.02.2022
Hamburger Handelskonzern
Otto Group steigert Online-Umsatz auch im zweiten Corona-Jahr deutlich
Autor: dpa
Otto Group
Im deutschen Online-Handel wird die Otto Group voraussichtlich 7,6 Milliarden Euro umsetzen – nach rund sieben Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Der Erfolg sei die Bestätigung für die seit Jahren verfolgte Digitalisierungs- und Plattform-Strategie.
Die Coronakrise treibt das Online-Geschäft der Hamburger Otto Group weiter kräftig voran, wenn auch nicht mehr mit ganz so hohem Tempo. Konzernvorstand Sebastian Klauke sprach von einer erwarteten Normalisierung nach dem stürmischen Wachstum im ersten Corona-Jahr.
Im Ende Februar endenden Geschäftsjahr 2021/22 dürfte der gesamte Online-Umsatz des Handels- und Dienstleistungskonzerns weltweit um rund 10 Prozent auf 11 Milliarden Euro gestiegen sein - nach einem Plus von rund 23 Prozent vor einem Jahr.
Allein im deutschen Online-Handel werde Otto voraussichtlich 7,6 Milliarden Euro umsetzen - nach rund 7 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum, wie Otto auf Basis erster Prognosen berichtete. Das Gesamtergebnis des Geschäftsjahres will die Otto Group im Mai veröffentlichen. Für das laufende Jahr rechnet Klauke mit einer weiteren Beruhigung.
Nachhaltig erfolgreich
"Wir wachsen nachhaltig erfolgreich", sagte Klauke, der im Otto-Vorstand für E-Commerce und Technologie zuständig ist. Er wertet dies als Bestätigung für die seit Jahren verfolgte Strategie, die zum einen auf Digitalisierung und die Öffnung der eigenen Plattformen für Dritte, zum anderen auf die Diversifizierung des Angebots setzt. So hatte Otto im vergangenen Geschäftsjahr bereits fast zwei Drittel des Umsatzes von 15,6 Milliarden Euro im Onlinehandel erzielt, der Anteil dürfte im ablaufenden Geschäftsjahr weiter gestiegen sein.
Profitieren konnte Otto nach Klaukes Worten von einem wiederbelebten Geschäft im Modehandel. "Auf der anderen Seite waren die Zuwächse im für die Otto Group besonders bedeutenden Markt der Möbel und Wohnaccessoires zwar noch zweistellig, aber nicht mehr so fulminant wie im ersten Jahr der Pandemie."
Bestätigt sieht sich Otto zudem in seiner Plattform-Strategie. Allein auf otto.de sei die Zahl der aktiven Kundinnen und Kunden 2020 um rund 30 Prozent und 2021 um rund 20 Prozent auf nun weit über 11 Millionen gestiegen. Dabei seien alle Altersgruppen vertreten. "Auch die über 60-Jährigen und gerade auch die über 60-Jährigen kaufen regelmäßig online ein", sagte Klauke.
Der E-Commerce-Verband BEVH hatte kürzlich berichtet, dass der Bruttoumsatz mit Waren im gesamten elektronischen Handel in Deutschland im vergangenen Jahr um 19 Prozent auf 99,1 Milliarden Euro gestiegen ist. Die Zahlen sind allerdings nur eingeschränkt mit den Otto-Zahlen vergleichbar. Zum einen ist der rasant wachsende Online-Modehändler About You nicht enthalten, dessen größter Aktionär Otto nach dem Börsengang im vorigen Jahr geblieben ist. Wegen des von März 2021 bis Februar 2022 reichenden Otto-Berichtszeitraums blenden die Zahlen zudem weitgehend das erste Kalenderquartal aus, das im vorigen Jahr stark vom Corona-Lockdown mit entsprechendem Rückenwind für den Onlinehandel geprägt war.
Innenstädte in Gefahr
Handelsverband warnt vor den Folgen von Ladenschließungen
Angesichts der besorgniserregenden Entwicklung im stationären Einzelhandel betont der Deutsche Handelsverband (HDE) die Gefahr, dass ganze Innenstädte zu „Geisterstädten“ werden könnten und appelliert an die Politik.
>>
Trendwende
Konsumenten sehen Silberstreif am Horizont
Erstmals seit Beginn der Lebenshaltungskostenkrise gibt es Anzeichen für einen Wendepunkt in der Mentalität der Verbraucher. Das zeigen Daten des Behavior Change Report der Consumer Panel Services GfK.
>>
Studie
Schlechtes Betriebsklima treibt Home-Office
Der aktuelle Hernstein-Führungskräfte-Report zeigt teils erheblichen Nachholbedarf in Sachen Empathie und Einfühlungsvermögen bei Führungskräften.
>>
Hauptversammlung
Telekom-Chef Höttges blickt auf erfolgreiches Jahr zurück
Auf der Hauptversammlung zeigte sich der Chef der Deutschen Telekom, Tim Höttges, sehr zufrieden mit dem Geschäftsjahr und kündigte weitere Investitionen vor allem in KI an.
>>