10.05.2022
Online-Shops
Bestellen muss ohne Registrierung möglich sein
Autor: Aylin Bonn
Shutterstock / Rawpixel.com
Jeder dritte große Onlineshop in Deutschland nötigt neue Kund*innen, vor einer Bestellung ein Kundenkonto zu erstellen. Die deutsche Datenschutzkonferenz hat nun beschlossen, dass nur die für die Abwicklung von Bestellungen erforderliche Daten erhoben werden dürfen.
Nun hat die deutsche Datenschutzkonferenz (DSK) beschlossen, den Prozess für Onlinekäufe zu verändern. Die DSK besteht aus unabhängigen Datenschutzbehörden des Bundes und der Länder. Sie verfolgt den Grundsatz der Datensparsamkeit.
Dem neuen DSK-Beschluss nach müssen Onlineshops es Kund*innen ermöglichen, Bestellungen als "Gast" abzuschließen. Das bedeutet, Käufer*innen sollen online einkaufen können, ohne sich zuvor registrieren zu müssen. Künftig sollen nur solche Daten erheben werden, die für die Abwicklung der einzelnen Bestellung essenziell wichtig sind.
Verarbeitung personenbezogener Daten
Bislang ist der Zwang zum Kundenkonto im E-Commerce noch weit verbreitet, wie eine Studie des Post-Purchase-Experte parcelLab zeigt. Demnach können Kund*innen bei 36 der deutschen Top-100 E-Commerce-Händler*innen Bestellungen erst nach Anlegen eines Kundenkontos tätigen.
Welche Daten verarbeitet werden dürfen, hängt im Einzelfall von individuellen Entscheidungen der Kund*innen bezüglich der Geschäftsbeziehung ab. Wollen Kund*innen einen einmaligen Kaufvertrag abschließen, werden personenbezogene Daten anders verarbeitet, als wenn eine dauerhafte Beziehung angestrebt wird.
In den Sparten Spielwaren, Bücher und Bürobedarf werden besonders viele Daten von Kund*innen erhoben. Auch bei Lebensmitteln und Tierfutter sind die Ergebnisse ähnlich. Die Hälfte der Händler*innen in diesen Sektoren bietet bislang keinen Kauf ohne Registrierung an. 39 Prozent der Fashion-Shops sowie fast 38 Prozent der Händler*innen aus den Bereichen Sport, Freizeit und Automobil besteht ebenfalls auf eine vorige Anmeldung. Bei Shops aus der Gesundheits- und Kosmetikbranche sind es 33 Prozent. Die nachfolgende Grafik zeigt diese und weitere Untersuchungsergebnisse.
Offenbar schadet diese Praxis den Unternehmen aber mehr, als sie nutzt. parcelLab-Mitgründer Anton Eder betont: "Eine gute Einkaufserfahrung war es für Kunden noch nie, wenn sie von Händlern genötigt wurden, dauerhaft ihre Daten zu hinterlegen".
Händler*innen sollten stattdessen dafür sorgen, Kund*innen durch eine sehr gute Customer Experience von sich zu überzeugen. So würden Käufer*innen auch ohne sehr viel After-Sales-Werbung immer wieder mit Bestellungen auf die Onlineshops zurückkommen.
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