02.03.2016
Internet World Kongress
1. Teil: „Alibaba will Vermittler sein“
Alibaba will Vermittler sein
Autor: Katharina Schneider
shutterstock.com/PeterBeens
Auch wenn Alibaba hierzulande bekannt ist, weiß doch kaum jemand, was der chinesische E-Commerce-Riese genau tut, meint Botschafter Terry von Bibra auf dem Internet World Kongress. Das will er jetzt ändern.
Er war einer der gefragtesten Speaker am ersten Tag des Internet World Kongresses: Terry von Bibra, Managing Director Germany von Alibaba. Oder wie es von Bibra nennt: Botschafter für Alibaba. Denn auch wenn den größten Online-Marktplatz der Welt außerhalb Chinas zwar die meisten kennen, "wissen sie nicht, was wir tun".
Von Bibra selbst ist erst seit drei Monaten dabei, blickt aber mit früheren Stationen bei Amazon, Yahoo und Karstadt auf eine langjährige E-Commerce-Erfahrung zurück. In München erklärt er den Kongressteilnehmern erstmal, was Alibaba überhaupt ist.
Von Bibra selbst ist erst seit drei Monaten dabei, blickt aber mit früheren Stationen bei Amazon, Yahoo und Karstadt auf eine langjährige E-Commerce-Erfahrung zurück. In München erklärt er den Kongressteilnehmern erstmal, was Alibaba überhaupt ist.
1999 vom ehemaligen Lehrer Jack Ma mit 18 seiner Schüler nicht in einer Garage, sondern in einem Appartment im chinesiscen Hangzhou gegründet, hat der Online-Marktplatz im Herbst 2014 den größten IPO der Geschichte aufs Börsenparkett gelegt. Auch wenn die Zukunft im Ausmaß Ende der 90er Jahre noch nicht beschlossen war, war die Mission laut von Bibra von Anfang an klar: "Unternehmen mit Konsumenten verbinden". Der Fokus von Alibaba liegt dabei auf KMUs. Mittlerweile zählt nicht nur der Marktplatz sondern auch elf weitere Plattformen zum Konzern. Unter anderem der Payment-Dienst Alipay, über den in China 80 Prozent aller Online-Zahlungen abgewickelt werden. Und Alibabas Paket-Service liefert pro Tag rund 30 Millionen Pakete aus.
Um Alibabas Erfolg zu verstehen, muss man den E-Commerce-Markt in China verstehen, meint von Bibra. Während wir im Westen schon lange Zeit über eine große Retail-Infrastruktur verfügten, als der Online-Handel kam, sei er in China quasi aus dem Nichts gekommen. "E-Commerce kam vom Nirgendwo-Sein zum Überall-Sein“, so von Bibra. Das macht sich auch beim Online-Anteil am Konsum bemerkbar: Der liegt in der EU bei zwölf Prozent, in China aber bei 50 bis 60 Prozent. Es gibt also mehr chinesische Online-Käufer als es Menschen in den USA gibt. Der Anteil von Amazon liegt dabei bei ungefähr 1,1 Prozent, so von Bibra.
2. Teil: „Alibaba bietet Vorteile für deutsche Hersteller“
Alibaba bietet Vorteile für deutsche Hersteller
Und von dieser großen Verbreitung des Online-Handels können auch deutsche Hersteller profitieren, denkt der Alibaba-Botschafter. Denn bei chinesischen Käufern "ist Marke gleich Vertrauen". So recherchiert der Kunde ganz genau, wo ein Produkt hergestellt wird. "Sieht er zwei Pfannen, die eine mit Made in China, die andere Made in Germany, wird er die in Deutschland produzierte Pfanne kaufen". Beim Kauf werde viel Wert auf Qualität und traditionelle Produktion gelegt, sagt von Bibra.
Kleine Unternehmen profitieren besonders
Besonders kleine Unternehmen können von Alibaba profitieren, denn man wolle Unternehmen und Konsumenten über die Technologie verbinden. Und mit ihrer Hilfe "Grenzen einreißen". An wen er sich wenden müsse, wenn er über Alibaba verkaufen wolle, fragte ein Teilnehmer von Bibra am Ende des Vortrages. "An mich", war die Antwort. Als der Alibaba-Botschafter den Kongressraum verließ, war er umringt von Interessenten. Seine Mission, den chinesischen E-Commerce-Riesen in Deutschland zu etablieren, scheint gut zu laufen.
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