24.01.2017
Wenn China zu klein wird
1. Teil: „Alibaba ist auf großem Expansionskurs“
Alibaba ist auf großem Expansionskurs
Autor: Susanne Gillner
Alibaba
Jack Ma ist einer der reichsten Männer Chinas - vor allem dank Alibaba. Jetzt soll die E-Commerce-Plattform die Olympischen Spiele in die digitale Zukunft führen. Was steckt hinter dem Milliarden-Imperium?
"Ein Handelskrieg zwischen den USA und China wäre ein Desaster für die ganze Welt". Die Aussage stammt vom chinesischen Unternehmer Jack Ma, Gründer und CEO der Alibaba Group. Sie fiel erst vor wenigen Tagen auf dem Davoser Wirtschaftsforum und sorgte für viel Gesprächsstoff.
Natürlich betonte Ma auch, man wolle erst einmal Trump Zeit zum Handeln geben und keine voreiligen Schlüsse ziehen. Auch ein Treffen mit ihm gab es schon. So ganz uneigennützig ist all das nicht. Denn Alibaba ist vor allem aufgrund des freien Handels zwischen den USA und China international erfolgreich. Über AliExpress verkaufen chinesische Händler ins Ausland, über das Portal Tmall bekommen chinesische Bürger ausländische Waren. Dass das auch in Zukunft so bleibt, ist für Alibaba wichtiger denn je.
Erfolgsstory Alibaba
Ma gründetet Alibaba 1999 - mit 60.000 US-Dollar Startkapital. Inzwischen arbeiten Top Manager wie Terry von Bibra (Karstadt, Yahoo, Amazon) als General Manager Europe bei der Alibaba Group. Inzwischen fährt Alibaba am Singles' Day innerhalb von nur fünf Minuten eine Milliarde US-Dollar Umsatz ein. Und Alibaba hat auf seinem chinesischen Markplatz 439 Millionen aktive Nutzer. Auch im wichtigen Mobile-Geschäft läuft es. Die Zahl der User auf Smartphone und Co stieg binnen drei Monaten um 23 Millionen auf 450 Millionen.
Im dritten Quartal 2016 konnte der chinesische E-Commerce-Riese seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 55 Prozent auf 34,3 Milliarden Yuan (4,58 Milliarden Euro) steigern. Der Gewinn lag bei 7,1 Milliarden Yuan. Das war zwar ein Rückgang von 69 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal, damals hatte allerdings ein Sondergewinn aus einer Neubewertung das Ergebnis in die Höhe getrieben.
2. Teil: „Alibabas Ökosystem“
Alibabas Ökosystem
Alibaba ist mit seinen Diensten wie Taobao und Tmall die führende Handelsplattform in China und will - wie Amazon - auch verstärkt zu einem Cloud-Dienstleister werden. Schon jetzt ist die Alibaba Cloud in Sachen Umsatz Chinas größter Anbieter von öffentlichen Cloud-Diensten. Das übergeordnete Ziel jedoch heißt Expansion. Alibaba ist der chinesische Markt längst zu klein geworden. Man will internationale Marken und Partner und mehr internationale Kunden, kurz: Die Zeichen stehen auf Globalisierung. Unter diesem Aspekt überrascht auch der aktuelle Deal mit dem International Olympic Committee (IOC) nicht.
Wie viel die Olympia-Kooperation in Sachen "Cloud Services und E-Commerce Platform Services" genau wert ist, ist nicht klar. Die Schätzungen liegen zwischen 600 und 800 Millionen US-Dollar, der Deal gilt als der größte in der Olympischen Geschichte. Kein Wunder, steht Alibaba doch nun in einer Reihe mit großen Namen wie Coca Cola, Samsung oder McDonald's. Andere Sponsoren wie Panasonic und Bridgestone zahlten als Sponsoren jeweils rund 200 Millionen US-Dollar innerhalb eines olympischen Vierjahres-Zyklus.
Alibaba will Bekanntheitsgrad steigern
Alibaba soll die Olympischen Spiele in die digitale Ära zu führen und sie effizienter machen. Mindestens bis 2028 wird die Handelsplattform weltweiter olympischer Partner sein. Vielen, vielleicht weniger online-affinen Konsumenten dürfte Alibaba aktuell noch kein oder kaum ein Begriff sein - das wird sich nun ändern.
Alibaba will künftig die Hälfte seines Umsatzes außerhalb Chinas machen. Im vergangenen Jahr kamen noch drei Viertel der Umsätze aus dem Heimatland. Viel steht und fällt also tatsächlich mit Trump, das Ganze ist und bleibt ein großes politisches Risiko. Trotzdem: Unrealistisch sind die Ziele nicht - höchstens ambitioniert bis mutig. Das passt zu Jack Ma. Er wurde früher "Crazy Jack" genannt - für ihn ein Lob: "Verrückt ist gut. Wir sind verrückt, aber nicht dumm."
Bad News
Game macht Fake News spielerisch erkennbar
Wissenschaftler der Universität Uppsala haben ihr Online-Spiel "Bad News" erfolgreich an 516 Schülern getestet. Es soll helfen, manipulative Techniken in Social-Media-Posts zu erkennen.
>>
Innenstädte in Gefahr
Handelsverband warnt vor den Folgen von Ladenschließungen
Angesichts der besorgniserregenden Entwicklung im stationären Einzelhandel betont der Deutsche Handelsverband (HDE) die Gefahr, dass ganze Innenstädte zu „Geisterstädten“ werden könnten und appelliert an die Politik.
>>
Nach der Unify-Übernahme
Mitels kombinierte Portfoliostrategie
Der UCC-Spezialist Mitel bereinigt nach der Unify-Übernahme sein Portfolio – und möchte sich auf die Bereiche Hybrid Cloud-Anwendungen, Integrationsmöglichkeiten in vertikalen Branchen sowie auf den DECT-Bereich konzentrieren.
>>
Tools
GitLab Duo Chat mit KI-Chat-Unterstützung
Der DevSecOps-Plattform-Anbieter GitLab führt den GitLab Duo Chat ein. Dieses Tool integriert Künstliche Intelligenz in die DevSecOps-Workflows.
>>