02.01.2018
Radio Frequency Identification
RFID-Technologie digitalisiert die Automobilproduktion
Autor: Stefan Bordel
Forscher vom Fraunhofer IFF wollen mit RFID-Technologie für mehr Prozesssicherheit und Effizienz in der Automobilproduktion sorgen. Erste Serientests bei Entwicklungspartner Daimler sind bereits geplant.
Digitalisierung in der Automobilproduktion: Forscher vom Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF haben RFID-Lösungen zur Automatisierung von Produktions- und Logistikprozessen entwickelt. Die Technologie soll unter anderem in der Automobilproduktion zum Einsatz kommen. Gemeinsam mit Mercedes Benz Vans durchgeführte Machbarkeitsstudien und Funktests belegen dabei einen deutlichen Zugewinn an Prozesssicherheit und Effizienz.
RFID steht für Radio Frequency Identification und bezeichnet eine Technologie für Sender-Empfänger-Systeme, die eine automatisierte und berührungslose Identifizierung und Lokalisierung über Radiowellen erlaubt.
Die RFID-Systeme der Fraunhofer-Forscher setzen sich aus einem RFID-Tag am Bauteil sowie aus einem Scanner zusammen. Auf den Tags sind die Seriennummer für das jeweilige Bauteil sowie weiterführende Informationen hinterlegt, etwa in welches Fahrzeug das Bauteil eingebaut werden soll.
Automatisierung für Sicherheit und Effizienz
Je nach Fahrzeugmodell sind im Automobilbau viele unterschiedliche Ausstattungsvarianten erhältlich. Dadurch werden die Techniker in der Montage mit unzähligen nahezu identischen Bauteilen konfrontiert, die sich oft nur minimal voneinander unterscheiden. Sicherheitsrelevante Bauteile werden daher bislang mit einem Barcode versehen, der manuell zur Kontrolle gescannt werden muss. Die RFID soll solche Routineaufgaben in Zukunft übernehmen. In der Praxis könne dadurch jederzeit automatisiert überprüft werden, ob alle erforderlichen Bauteile ordnungsgemäß verbaut sind. Bislang war eine solche Überprüfung lediglich im Rahmen der Endkontrolle möglich.
Für den Start haben die Forscher untersucht, welche der zahlreichen Bauteile eines Fahrzeugs sich am besten für ein RFID-Verfahren eignen. Bis zu 40 Teile wurden bislang hierfür identifiziert. Bei der weiteren Entwicklung und der ersten Pilotphase habe man sich aber zunächst auf Spiegel und Sitze fokussiert. Nach der Pilotphase sind nun auch erste Serientests bei Entwicklungspartner Daimler geplant.
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