16.07.2021
Pilotprojekt in Dresden
Glasfaserausbau: Vodafone setzt auf innovative Verlege-Methoden
Autor: Stephan von Voithenberg
Vodafone
Durch neue Verlege-Methoden will Vodafone den Glasfaserausbau beschleunigen. Im Rahmen eines Pilotprojekts in Dresden kommen neben dem minimal-invasiven Nano-Trenching auch Spülbohr- und Pflugverfahren zum Einsatz.
Der Düsseldorfer Netzbetreiber Vodafone setzt beim Glasfaserausbau verstärkt auf alternative Verlege-Methoden wie Nano-Trenching oder auch Spülbohr- und Pflugverfahren. Diese sollen deutlich effizienter, ökonomischer und ökologischer sein als der teure und zeitintensive klassische Tiefbau.
Derzeit baut Vodafone in verschiedenen Stadtvierteln von Dresden ein Glasfasernetz mit einer Gesamtlänge von 210 Kilometern für rund 6.000 Haushalte, wo diese Technologien im Rahmen eines Pilotprojekts bereits zum Einsatz kommen. So lassen sich mit Nano-Trenching beispielsweise täglich bis zu 600 Meter Strecke zurücklegen, wobei Straßen meist nur kurzzeitig und auch nur halbseitig gesperrt werden müssen, wie der Konzern mitteilte.
Zur Erklärung: Leerrohre für Glasfaser-Kabel sind normalerweise nur wenige Zentimeter dick, weshalb eine großflächige Öffnung des Bodens nicht unbedingt notwendig ist. Mit Nano-Trenching - einem minimal-invasiven Asphaltschneide- und Verfüll-Verfahren - müssen Straßen und Wege nur geringfügig aufgeschnitten werden. Gleichzeitig kann das Glasfaserkabel in nahezu einem Schritt verlegt werden. Insgesamt sollen sich Glasfaser-Leitungen mit Nano-Trenching rund 40 Mal schneller verlegen lassen als mit herkömmlichen Techniken, betonte Vodafone.
Das Pflugverfahren hingegen soll eine Verlegung von bis zu fünf Kilometern Kabeln pro Tag ermöglichen. Durch die spezielle Pflugtechnik, bei der das sogenannte Pflugschwert eine Furche in den Boden bricht und anschließend das Leerrohr oder das erdverlegbare Kabel direkt hineingelegt wird, ließen sich Leerrohre und Kabel über längere Strecken in Tiefenlagen bis zu 2 Meter schnell und wirtschaftlich verlegen. Das Pflugverfahren kommt vor allem in ländlichen Gebieten auf unbefestigten Flächen zum Einsatz.
Für das (Horizontal-) Spülbohrverfahren wiederum sei lediglich eine Start- und Zielgrube nötig, um die Kabel zu verlegen. Mit Hilfe eines speziellen Bohrverfahrens wird ein unterirdischer Kanal gebohrt. Dieser Kanal kann auch über eine längere Strecke angelegt werden. Dieses Verfahren ist laut Vodafone ebenfalls verhältnismäßig schnell und kostengünstig; die Technik werde häufig bei Gebäude-, Straßen- und Flussunterquerungen oder bei der Bewältigung von anderen größeren Hindernissen eingesetzt, wodurch der Ausbau deutlich erleichtert werden soll.
Die Bauarbeiten in Dresden haben Mitte 2021 begonnen und sollen voraussichtlich Anfang 2023 abgeschlossen werden.
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