09.05.2018
WEF-Studie
Digitalisierung nützt vor allem Großkonzernen
Autor: Luca Perler
cate_89 / Shutterstock.com
Mit Investitionen in digitale Technologien können Großkonzerne ihre Gewinne in größerem Stil maximieren als KMUs. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des WEF und Accenture. Allerdings gibt es dabei auch branchenspezifische Unterschiede.
Investitionen in die Digitalisierung lohnen sich vor allem für die 20 Prozent der produktivsten Firmen. Kleinen und mittleren Unternehmen drohen Wettbewerbsnachteile, wenn sie nicht aufholen, wie aus einer Studie des Weltwirtschaftsforums (WEF) hervorgeht. Den höchsten Gewinn je Mitarbeiter erzielen die Schwerindustrie und Chemie sowie die moderne Werkstoffindustrie wenn sie in digitale Technologien investieren.
Für einen Dollar, den sie für Robotik, das Internet der Dinge, Künstliche Intelligenz, Datenanalyse und Soziale Medien aufwenden, holen führende Unternehmen im Schnitt 2,6 Dollar heraus. Unter dem Strich resultieren 160 Prozent mehr Betriebsgewinn (EBITDA) pro Mitarbeiter. Dies ergab eine Studie des WEF und der Beratungsfirma Accenture, bei der 16.000 Unternehmen zwischen 2015 und 2016 untersucht wurden.
Kluft zwischen Kleinen und Großen
Bei den KMUs wurden nur 120 Prozent mehr Betriebsgewinn erzielt. Wenn diese Technologien nicht breit eingesetzt würden, drohe Ungleichheiten innerhalb der einzelnen Industrien, schreiben die beiden Organisationen. "Dabei würde eine kleine Gruppe von führenden Unternehmen entstehen, und der Rest der Industrie abgehängt", heißt es weiter. Besonders KMUs hätten unter Wettbewerbsnachteilen zu leiden. Auch in anderen Branchen hängt die Minderheit der produktivsten Firmen die Mehrheit ab.
Lohnend sind Digitalinvestitionen auch in der Finanzindustrie (mit 1,6 Dollar Gewinn pro Dollar Investition), der Telekommunikation und Elektrizitätsbranche. Weniger Relevanz sei in den Bereichen Gesundheit, Medien und Logistik zu verzeichnen.
Langer Atem notwendig
Ein weiterer interessanter Befund: Investitionen in mehrere Digitaltechnologien führten zu drei Mal höheren Produktivitätssteigerungen als Investitionen in nur einzelne Technologien. Viele Konzernchefs wissen laut Accenture nicht, wie sich Digitalinvestitionen auf Wachstum und Produktivität auswirken. Es brauche einen langen Atem und und klare Ziele, damit sie verstehen können, wie verschiedene Digitaltechnologien Gewinne maximieren könnten.
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