03.04.2020
Nach Kritik
Videokonferenz-Dienst Zoom schließt Sicherheitslücken
Autor: dpa
Mark Lennihan / AP / dpa
Nach heftiger Kritik am Datenschutz des Videokonferenz-Dienstes Zoom verspricht der Anbieter Nachbesserungen. Außerdem wurden den Angaben zufolge einige Sicherheitslücken geschlossen. Fragliche Funktionen wurden auch entfernt.
Der Videokonferenz-Dienst Zoom, dessen Nutzung in der Coronavirus-Krise explodierte, gelobt Besserung nach Kritik an seinen Datenschutz-Vorkehrungen.
Mehrere von Sicherheitsforschern aufgedeckte Sicherheitslücken seien gestopft worden, schrieb Firmenchef Eric Yuan in einem Blogeintrag am Donnerstag. Zudem entfernte Zoom die Funktion, die dem Organisator einer Videokonferenz erlaubte, zu kontrollieren, welche Teilnehmer die App im Vordergrund haben und welche sich mit anderen Dingen beschäftigen.
Zoom wurde für den Einsatz in Unternehmen entwickelt, in der aktuellen Krise sprangen aber auch in großem Stil Schulen, Kirchen und Verbraucher auf den Dienst auf. Dadurch seien im März bis zu 200 Millionen Nutzer an einem Tag aktiv gewesen, schrieb Yuan. Die neue Art der Nutzung habe "unvorhergesehene Probleme mit unserer Plattform" zu Tage gefördert, räumte er ein.
Zoombombing nicht mehr möglich
Dazu gehört das sogenannte "Zoombombing", bei dem Fremde in Videokonferenzen reinplatzen. Das ist möglich, wenn der Link für die jeweilige Konferenz öffentlich wird und die Teilnehmer nicht erst im virtuellen Warteraum landen und vom Organisator hinzugefügt werden. So wurden allein in den USA mehrere Fälle bekannt, in denen Schulstunden und Zoom-Gottesdienste mit Beschimpfungen und dem Vorzeigen von Nazi-Symbolen gestört wurden. Bei Schulstunden auf Zooms Bildungsplattform kommen die Teilnehmer nun standardmäßig zunächst in einen Warteraum.
Zoom musste auch klarstellen, dass entgegen der früheren Darstellung des Dienstes die Daten nicht in allen Fällen mit Komplett-Verschlüsselung übertragen werden, bei der sie nur für die Teilnehmer zugänglich sind. Das funktioniert verlässlich nur solange alle in einer Konferenz Zoom-Software nutzen, wählt sich jemand per Telefonanruf ein, kann die Verschlüsselung des Dienstes dort nicht genutzt werden, wie aus einem Blogeintrag hervorgeht. Zugleich betonte Zoom, man habe keine Technik entwickelt, um die Verschlüsselung von Konferenzen für die Überwachung durch Behörden zu knacken.
Bildrecherche
Nützliches Add-on gegen Fake-Bilder
Derzeit werden wieder viele Falschnachrichten verbreitet. Ein Add-on für Firefox, Chrome und Safari hilft, den Missbrauch alter Bilder aufzudecken.
>>
Wavehouse Campbell
Das Rechenzentrum aus dem 3D-Drucker
Ein Gebäude aus dem 3D-Drucker? Das ist inzwischen gar nicht mehr so ungewöhnlich. In Heidelberg ist allerdings ein ganzes Rechenzentrum auf diese Art gewachsen, derzeit das größte im 3D-Druck entstandene Gebäude in Europa.
>>
Brookings Institution
Russland nutzt TikTok für seine Propaganda
Russland nahestehende Content-Ersteller haben im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen ihre Aktivitäten auf TikTok verstärkt, so eine Studie der gemeinnützigen Denkfabrik Brookings Institution.
>>
Motor der Digitalisierung
Virtuelle Doppelgänger
Digitale Zwillinge optimieren Prozesse, minimieren Ausfallzeiten und reduzieren Kosten. Es ist aber nicht trivial, sie in der Praxis aufzubauen.
>>