10.05.2016
Dataminr-Zugang gesperrt
Keine Twitter-Analysedaten für US-Behörden
Autor: Stefan Bordel, dpa
Twin Design / Shutterstock.com
Die US-Behörden müssen künftig auf die Daten des Twitter-Analyse-Dienstes Dataminr verzichten. Auf Drängen Twitters soll der Dienst die Kooperation aufgekündigt haben.
Es ist ein weiteres Zeichen für die Spannungen zwischen dem Silicon Valley und der US-Regierung: Die amerikanischen Geheimdienste haben laut einem Zeitungsbericht den Zugang zu einem Dienst verloren, der die Flut von Twitter-Nachrichten analysiert.
Wall Street Journal" in der Nacht unter Berufung auf Geheimdienstquellen.
Auf dieser Basis alarmiert der Service Dataminr seine Kunden zum Beispiel bei Terroranschlägen. Twitter habe darauf gedrungen, den Zugang der US-Geheimdienste zu Dataminr nach zwei Jahren zu kappen, berichtete das "Twitter erklärte, Auswertern seiner Daten werde grundsätzlich untersagt, an Regierungsstellen für Überwachungszwecke zu beliefern. "Die Daten sind größtenteils öffentlich und die US-Regierung kann offen zugängliche Profile selbst im Blick behalten, so wie jeder Nutzer das kann", zitierte die Zeitung das Unternehmen.
Dataminr ist der einzige Anbieter, der Echtzeit-Zugriff auf die gesamte Masse an Twitter-Nachrichten hat und die Auswertungs-Ergebnisse verkaufen kann. Zuletzt konnte die Firma ihre Kunden zum Beispiel schnell über die Terroranschläge in Paris und Brüssel alarmieren. Twitter hält fünf Prozent an Dataminr.
Das Verhältnis zwischen amerikanischen Internet-Unternehmen und der Regierung hat sich stark verschlechtert, seit Edward Snowden vor knapp drei Jahren die ausufernde Überwachung durch US-Geheimdienst enthüllte. Unter anderem setzen die Firmen auf Verschlüsselung, mit der sie keine Inhalte mehr als Behörden liefern können.
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