27.07.2017
Verbraucher in Deutschland
Terrorbekämpfung ist wichtiger als Datenschutz
Autor: Stefan Bordel
wk1003mike / Shuitterstock.com
Wie aus einer aktuellen Umfrage hervorgeht, hat die Mehrheit der Verbraucher in Deutschland kein Problem mit dem Einsatz von Staatstrojanern, wenn diese zum Terrorschutz verwendet werden.
Datenschutz: 51,8 Prozent der Verbraucher in Deutschland sind damit einverstanden, dass die Bundesregierung Schlupflöcher in Verschlüsselungstechnologien für den Terrorschutz ausnutzt. Lediglich 30,9 Prozent widersprechen dieser Aussage. Dies geht aus einer von dem Sicherheitsspezialisten Venafi beauftragten Umfrage hervor, an der insgesamt 1.000 Verbraucher aus Deutschland teilnahmen.
Terrorbekämpfung sticht Den generellen Zwang zur Herausgabe von persönlichen Informationen wie Inhalte auf einem Smartphone, nicht-öffentliche Social-Media-Aktivitäten, E-Mails, Online-Shopping-Gewohnheiten oder andere Verhaltensweisen lehnen hingegen 70,9 Prozent der Befragten ab. Nur knapp ein Fünftel (19,1 Prozent) würde einer derartigen Erlaubnis zustimmen. Dennoch vertrauen fast zwei Drittel der Teilnehmer (60,1 Prozent) der Bundesregierung hinsichtlich der ordnungsgemäßen Absicherung von bekannten Informationen wie etwa Passnummern, Führungszeugnise, Steuer- und Finanzinformationen und dergleichen.
Auch Unternehmen sollten nicht zur Herausgabe von privaten Daten gezwungen werden können. Zumindest nicht ohne die Zustimmung der betreffenden Personen. Ganze 65 Prozent der Befragten teilten diese Ansicht. Analog hierzu lehnen 63,1 Prozent einen Backdoor-Zwang für Verschlüsselungstechnologien ab. Die Regierung sollte demnach nicht die Befugnis erhalten, Unternehmen zur Implementierung von Schlupflöchern in Sicherheitssoftware zu zwingen.
Schlupflöcher gefährden die digitale Sicherheit
Rund die Hälfte der Teilnehmer befürchtet, dass diese Schlupflöcher auch von Cyber-Kriminellen missbraucht werden könnten. Auf diese Gefahr weist auch Kevin Bocek, Vice President Security Strategy & Threat Intelligence bei Venafi, hin: "Wenn Software-Unternehmen dem Druck nachgeben, dann freuen sich nicht nur die ausführenden Organe des Staates (Polizei, Geheimdienste, et cetera), sondern auch Cyber-Kriminelle."
Welches Gefahrenpotenzial von staatlich genutzten Exploits ausgeht, hat die WannaCry-Ransomware im vergangenen Mai gezeigt. Die Schadsoftware hatte weltweit hunderttausende Systeme von Privatanwendern, Unternehmen und Organisationen lahmgelegt. Die technologische Basis zu WannaCry bildet der CIA-Exploit EternalBlue.
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