13.04.2018
Streit um Herausgabe von Daten
Russisches Gericht sperrt Telegram
Autor: dpa
Armin Weigel
Weil sich Telegram weigert, seine Verschlüsselungstechnologie für die russischen Behörden offenzulegen, ordnete nun ein Gericht die Blockade des Messenger-Dienstes an.
Ein russisches Gericht hat im Streit um die Herausgabe von Daten die Sperre des international beliebten Chatdienstes Telegram in Russland angeordnet. Der Zugang werde bis auf weiteres blockiert, urteilte Richterin Julia Smolina.
Das Gericht folgte damit dem Antrag russischer Behörden, der Zugriff auf die Verschlüsselung des Chatdienstes gefordert hatte. Die Behörden vermuten, dass Terroristen den Dienst bei der Planung von Angriffen nutzen. Die Sperre werde erst aufgehoben, wenn Telegram alle geforderten Daten an den Geheimdienst FSB weiterleite, hieß es im Gericht der Agentur Tass zufolge.
Der russische Telegram-Gründer Pawel Durow weigerte sich bislang, die Verschlüsselung herauszugeben. Er hält die Forderung für verfassungswidrig. Durows Anwälte kündigten an, das Urteil anzufechten. Die russische Medienaufsicht teilte mit, die Entscheidung sofort nach deren Erhalt umzusetzen.
Mit Telegram kann man zum einen ähnlich wie bei WhatsApp oder dem Facebook Messenger chatten, Fotos und Videos austauschen oder telefonieren. Einzelne Nachrichten kann man auch so einstellen, dass sie sich nach dem Lesen automatisch löschen. Die App ermöglicht zudem, ähnlich wie bei Twitter bestimmte Kanäle zu abonnieren.
Das Gericht folgte damit dem Antrag russischer Behörden, der Zugriff auf die Verschlüsselung des Chatdienstes gefordert hatte. Die Behörden vermuten, dass Terroristen den Dienst bei der Planung von Angriffen nutzen. Die Sperre werde erst aufgehoben, wenn Telegram alle geforderten Daten an den Geheimdienst FSB weiterleite, hieß es im Gericht der Agentur Tass zufolge.
Der russische Telegram-Gründer Pawel Durow weigerte sich bislang, die Verschlüsselung herauszugeben. Er hält die Forderung für verfassungswidrig. Durows Anwälte kündigten an, das Urteil anzufechten. Die russische Medienaufsicht teilte mit, die Entscheidung sofort nach deren Erhalt umzusetzen.
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